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Ausreden über Ausreden – es liegt nur an mir!

Ausreden über Ausreden
Avatar von Katharina Schreiner
Geschrieben von Katharina Schreiner

Gerade bin ich selbst wieder mal am Umziehen. Diesmal von Fulda nach Frankfurt. Von einer Kleinstadt in die Großstadt. Von wenigen Möglichkeiten zu einem Topf voller neuer Möglichkeiten. Man muss sie nur noch nutzen.

Als ich vor einem halben Jahr vom Dorf in die Kleinstadt Fulda gezogen bin, nahm ich mir eigentlich vor, produktiver zu sein, den Tag für mich zu nutzen und viel, VIEL mehr Sport zu treiben. Doch im Endeffekt habe ich sogar noch weniger gesportelt als vorher. Woran liegt das?

Ich gestehe mir gerade leider ein, dass ich mich mit Ausreden um alles herum geschummelt habe. Für diese „neue Zeit“ nahm ich mir vor, mich mehr mit Freunden zu treffen, da sie alle nun näher an mir dran wohnen. Doch ich habe mich in der ganzen Zeit mit niemandem getroffen. Entstanden durch eine Mischung aus Faulheit und Ausreden. Ach ich kann die auch noch mal irgendwann später treffen” und “Ach der Tag war anstrengend und lang, da will ich meine Ruhe haben.” Siehe da, die ersten Ausreden sind gefallen. Geschickt so verpackt, dass sie mir in diesem Moment nicht als Ausrede auffallen. Und doch sind sie im Nachhinein betrachtet eindeutig welche. Verdammt.

Ausreden sind wie Karma – irgendwann schlagen sie zurück

Beim Sport sieht es da nicht anders aus. Wenn ich mich eine Weile nicht bewege, schlägt sich das auf meine Gesundheit, mein Gewicht, meine Laune und meine Leistung aus. Und das finde ich alles ziemlich kacke, wenn ich ehrlich bin. Seitdem ich umgezogen bin und mit den Ausreden angefangen habe, habe ich wieder ganze 6 kg zugenommen, bin emotional nicht mehr so ausgeglichen (bin leicht reizbar) und vor allem halte ich körperliche Anstrengungen überhaupt nicht mehr aus. Nicht, dass sich das auf meinen Alltag auswirken würde, aber wenn ich in letzter Zeit mal Laufen war, habe ich nach fünf Minuten schon keine Luft mehr bekommen, weil meine Kondition einfach ein Arschloch ist. Beachtet man sie nicht und vernachlässigt sie, lässt sie sich total hängen und macht einfach nicht mehr mit, wie sie es während regelmäßigem Training getan hat. Somit zahlt es sich für mich überhaupt nicht aus, dass ich mich selbst mit Ausreden austrickse. Eher das Gegenteil.



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Von der kleinen Ausrede zum bewussten Betrug

Ich habe keine Lust.

Ich muss mir ja auch noch was kochen.

Hier müsste auch eigentlich mal wieder geputzt werden.

Mein Heuschnupfen bringt mich gerade um.

Ich bin müde.

Meine Augenbrauen könnten auch mal wieder gezupft werden.

Ach ja und einkaufen muss ich auch noch.

Hier nur eine kleine Auswahl, wie ich mich selbst austrickse. Du merkst: ich verarsche mich eigentlich von vorne bis hinten selbst.

Keine Lust kann man überwinden, indem man einfach anfängt.

Kochen kann man im Voraus planen und erledigen. Putzen kann man am Wochenende machen, wenn dafür genügend Zeit ist. Klar bist du müde, aber das wirst du nach dem Sport auch sein. Nur mit einem besseren Gefühl. Augenbrauen? Willst du mich eigentlich komplett verarschen?! Und das mit dem Einkaufen ist auch so eine Sache, die man nicht jeden Tag erledigen muss.

Doch all das, sind prima Beispiele dafür, wie ich mich durch den Alltag mogel um dem Sport und der damit verbundenen Anstrengung zu entgehen. Wer da auch ein großes Wörtchen mitreden will, ist der Herr Schweinehund. Ohne ihn würden wahrscheinlich viele dieser Ausreden erst gar nicht entstehen. Im Gegenteil. Ich würde mich viel eher aufraffen können, wenn er mir nicht immer ins Ohr flüstert „Bleib liegen. Hier ist es schön warm, bequem und das alles ohne Anstrengung. Hol dir was zu essen und mach den Film an. Was gucken wir heute?“

Kick them in their ass

Neuer Umzug, neue Stadt, neues Glück. Wieder habe ich mir vorgenommen, dass jetzt alles anders wird. Ich möchte mich mehr mit Freunden treffen. Auch wenn das bisher nicht viele sind, bin ich sehr glücklich diese zu haben. Ich möchte mehr Sport treiben. Dafür habe ich Max, der mir da hoffentlich gehörig ins Gewissen reden wird, mich nerven und meinem Herrn Schweinehund den Mittelfinger zeigen wird. Trotzdem bin ich diejenige, die sich aktiv gegen die Ausreden entscheiden muss und aktiver sein muss. Der erste Schritt ist getan. Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass ich mich bisher selbst ausgetrickst habe. Vor allem weiß ich wie und in welchem Ausmaß.

Sollte alles also besser werden.

Hoffe ich zumindest für mich.

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