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Das Wasser macht mir Angst!

Brustschwimmen und der Kopf unter Wasser
Avatar von Katharina Schreiner
Geschrieben von Katharina Schreiner

Heute war ich schwimmen. Und Schwimmen ist gerade nicht meine liebste Disziplin. Denn schwimmen kann ich einfach nicht so gut. Ich mag es zwar mich im Wasser aufzuhalten – aber dann doch lieber in der Wanne in der Dusche oder einfach im Schwimmbad abzuhängen. Den Kopf freiwillig mehrere Sekunden unter Wasser zu halten ist für mich einfach Überwindung.

Ich mag das Gefühl einfach nicht, das Wasser in meinen Mund, Nase oder Ohren gelangt. Sobald ich unter Wasser bin, bekomme ich Angst, dass meine Luft nicht ausreicht und ich im Wasser ohnmächtig werden könnte. Deshalb versuche ich so schnell wie möglich den Kopf wieder über die Wasseroberfläche zu bekommen, damit ich wieder frei atmen kann. Denn das geht unter Wasser nun mal nicht.

Dann war da bisher immer noch die Tatsache, dass ich Brillenträgerin bin – mit einer Sehschwäche von knapp -8 Dioptrien. Daraus resultiert, dass wenn ich keine Brille anhabe, nur das scharf sehen kann, was 12 cm vor meinem Gesicht passiert. Also bin ich ohne Brille quasi ein Maulwurf. Da ich keine Schwimmbrille mit Sehstärke habe, ist das unter Wasser doppelt blöd. Wie oft bin ich schon gegen den Beckenrand geschwommen, weil ich ihn schlichtweg einfach zu spät gesehen habe.



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Und ich kann aus Erfahrung sagen, dass das ziemlich weh tun kann. Da ich mich unter Wasser eh schon nicht sehr wohl fühle, macht es das nicht gerade besser, dass ich nix sehen kann. Also habe ich mich für Kontaktlinsen entschieden. Da dachte ich mir, wenn ich vielleicht was sehen kann, schwimme ich Erstens nicht mehr gegen den Beckenrand und Zweitens fühle ich mich vielleicht etwas wohler unter Wasser – da ich dann eben alles scharf sehen kann. Und siehe da! Ich hatte heute das erste Mal die Kontaktlinsen während dem Schwimmen an – und schon hatte ich viel weniger Probleme damit, meinen Kopf unter Wasser zu tauchen. Ich kann nicht genau beschrieben, woran das liegt. Aber allein die Tatsache, dass ich alles im Blick habe, was um mich herum passiert und wo ich lang schwimme, gibt mir ein Stück Sicherheit.

Wassergewöhnung! Wie, wenn ich doch Angst vor dem Wasser habe?

Da ich mich mit Kontaktlinsen also wohler fühle, heißt es jetzt, dass ich mich noch besser an das Wasser gewöhnen muss, um die Angst davor zu verlieren. Doch das Problem ist, dass das nicht von jetzt auf gleich geht. Das hätte ich aber gerne. Ich hasse es, dass ich daran arbeiten muss. Mir wäre es am liebsten, wenn ich mich einfach wie ein Delfin durchs Wasser schlingeln könnte und das Wasser MEIN ELEMENT wäre.

Doch wenn das Wörtchen wenn nicht wäre… oder so. Also: Hart dran arbeiten. Und das macht mir eigentlich gar kein Spaß. Ich weiß nicht (und wills eigentlich auch gar nicht wissen), wie viel Wasser ich gestern geschluckt habe. Im Becken war totaler Wellengang, den ich teilweise beim Einatmen unterschätzte, und somit einiges an Wasser eingeatmet habe. Und dann noch das ganze Wasser, was mir in die Nase läuft. Das brennt so ekelhaft, wenn es im Hals herunter läuft. Nicht zu vergessen das Wasser in den Ohren, wodurch man weniger hört und ich das Gefühl hatte, die Orientierung ein bisschen zu verlieren.

“Und auf einmal fing es an, dass mir das Schwimmen total Spaß machte.”

Doch umso mehr Bahnen ich schwamm, umso weniger machte mir das ganze Wasser in meinem Gesicht etwas aus. Ab ungefähr der Hälfte der Trainingseinheit war ich auf einmal voll in meinem Flow. Das Atmen klappte hervorragend. Ich hatte das Gefühl ich war total schnell unterwegs. Max lobte mich dafür, dass sich meine Technik total verbessert hatte. Und ich sah alles um mich herum – und vor allem das Ende der Bahn. Auf einmal fing es an, dass mir das Schwimmen total Spaß machte. Sogar, dass ich einen knallroten Kopf vor Anstrengung hatte und ich im Wasser geschwitzt war, machte mir überhaupt nichts aus.

Fulda, ich komme!

Trotz alledem – ich hatte ne Menge Spaß im Wasser. Insgesamt bin ich 1,3 Kilometer geschwommen. So eine lange Distanz habe ich bisher im Wasser noch nie geschafft! Auch wenn ich immer noch beim Brustschwimmen bin. Erst mal müssen ja Grundlagen geschaffen werden, um überhaupt was Neues lernen zu können. Und wie soll ich kraulen lernen, wenn ich bisher anscheinend nicht mal richtig schwimmen konnte?

Step by Step geht es langsam vorwärts. Desto mehr ich trainiere, umso mehr freue ich mich auf meinen ersten Wettkampf. Fulda, ich komme!



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