Ich mach das jetzt, weil… - Gründe warum wir handeln | Shuru.de
Motivation

Ich mach das jetzt, weil… – Gründe warum wir handeln

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Geschrieben von Max
Wissenslevel    

Im Laufe des Lebens muss man häufig Dinge erledigen, die von verschiedenen Einflüssen motiviert werden. Die einen sind besser, die anderen schlechter. Manche Dinge erledigt man, weil man es muss, Andere weil man einfach Bock drauf hat. Nachdem man manche Sachen fertig hat, will man diese nie mehr machen und manchmal direkt nochmal. Manchmal schaden sie uns aber auch…

Ein Diamant entsteht nur unter Druck

In der Schule mussten wir lernen, weil unsere Eltern und Lehrer das wollten. Mir wurde gesagt, dass ich das fürs Leben brauche – so richtig habe ich das damals aber nicht verstanden. Das ging bis zur zehnten Klasse so: Nach ein paar Wochen gab es die erste Arbeit, bei der kontrolliert wurde, ob man gelernt hat. Die Tage davor waren doch immer die Besten… Lernen, obwohl man lieber was mit den Freunden machen wollte (oder zocken, schlafen, in der Nase bohren). Ich bekam Ärger, wenn ich nicht gelernt habe. Nochmal gab es dann Ärger, wenn es keine gute Note wurde. Dieses Drama wiederholte sich in jeder Klasse. Vor jeder Arbeit. Jedes mal musste ich von Neuem durch Druck, Kontrolle und Ärger motiviert werden, zu lernen. Das dies nicht die sinnvollste Vorgehensweise war, ist wohl ersichtlich. Das funktioniert bei Erwachsenen übrigens genauso! Erzeuge bei anderen Druck, damit er macht, was du willst. Nicht nur, dass er sich fremdgesteuert fühlt und seine Arbeit schlechter macht, sondern auch die eigenen Bedürfnisse werden nicht berücksichtigt. Schlimmstenfalls kann man Burnout bekommen und die Person kann sich zu nichts mehr motivieren (lassen).

Entschuldige bitte

„Das hätte dir nicht passieren dürfen!“ haben wir als Kind alle mal gehört. Aber auch als Erwachsene hört man das von Freunden, Familie, Kollegen und Vorgesetzten. Vielleicht sogar noch öfter als früher. Man entschuldigt sich und versucht es das nächste mal zu vermeiden. Mit mehr Mühe und Rücksicht. Oder man macht es ganz anders. Wir werden von Außen motiviert, indem wir versuchen die Schuld und Angst zu vermeiden. Schon im Kindesalter kann diese „introjizierte Regulation“ unser ganzes Leben verändern. Man fühlt sich für alles verantwortlich und schuldig, was wiederum zu einem ständigen inneren Druck führt und sich nie entspannen kann.

Andererseits kann es auch hilfreich sein, sich anderen verpflichtet zu fühlen. Wenn
man im Team eine Aufgabe übernimmt, von der die Anderen abhängig sind. Man will die Aufgabe erledigen damit das Team nicht enttäuschen. Aber bedenke: Die Motivation dauert nur bis zum Ende der Aufgabe an. Eine neue Aufgabe benötigt wieder neue Motivation.

Du bist mein Vorbild

Früher war es vielleicht der Vater oder die Mutter. Ein Profisportler oder der Hauptcharakter im Lieblingsfilm. Wir hatten ein Vorbild. Er hat Werte und Ideale verfolgt, die wir toll fanden (oder vielleicht auch noch finden). Wir wollten genauso sein, wie unser Vorbild. Wir haben Handlungen adaptiert oder die Sprache. Im Laufe des Lebens lernt man dann, dass man einzigartig ist und so sein soll, wie man ist. Also ahmt man das Vorbild nicht mehr nach, sondern verinnerlicht viel eher seine Werte. Vielleicht findest du auch ganz andere Werte erstrebenswert und verfolgt diese. Das kann Erfolg, Optimismus, eine Tradition oder auch Zuverlässigkeit sein. Oder etwas ganz anderes, Individuelles. Es ist egal, was es ist: du hast eine Vorstellung davon, was du erreichen willst, wie du dich wahrnehmen willst und vielleicht auch wie andere dich wahrnehmen sollen.

Das Ziel, diesen Wert zu erreichen kann uns längerfristig motivieren – besonders wenn wir Feedback von Außen bekommen oder uns selbst reflektieren. Aber mit der Zeit kann das nachlassen und wir müssen uns diese Werte wieder vor Augen führen. Es kann auch soweit kommen, dass wir die Werte komplett vergessen und uns ganz anders verhalten. Auch stellen wir im Laufe des Lebens sicherlich fest, dass die Werte aus der Jugendzeit vielleicht doch nicht die Besten waren und wir Andere erstrebenswerter finden. Das hat zur Folge, dass sich „das Ziel“ ändert. Es ist aber egal, ob und wie oft wir uns umentscheiden: Wir sind motiviert, diese Werte zu verinnerlichen.

Und deine Hobbies sind…?

Früher sind wir auf Bäume geklettert. Warum? Spaß.

Heute machen wir Sport. Warum? Erfolg. Herausforderung.

Lesen. Basteln. Fotografieren. Malen. Heimwerken. Gärtnern. Warum machen wir das?

Alles das sind Sachen, welche wir machen, weil wir Bock drauf haben. Die Gründe sind sehr unterschiedlich und hängen stark von der Person ab, ob es überhaupt motivierend ist. Ich bin früher auf alles Mögliche geklettert. Bäume, Tische, Garagendächer. Einfach weil es Spaß gemacht hat. Es hat mich keiner gezwungen und ein Motiv dahinter gab es auch nicht. Die eine macht Triathlon, weil es ihr Spaß macht und die körperliche Herausforderung liebt. Ein Anderer kann sich damit nicht anfreunden und geht lieber ins Aqua-Zumba, um fit zu bleiben. Manche bauen lieber irgendwelche genialen Sachen für ihre Wohnung oder den Garten. Auch das kann Spaß machen und danach hat man sogar noch den Effekt, dass es toll aussieht (hoffentlich).

Erst der innere Antrieb bringt uns dazu, unsere Hobbies zu verfolgen. Haben wir erstmal diese innere Motivation, brauchen wir keine andere Person, keinen Druck, keine Motive oder Schuldgefühle, damit wir das machen. Sie ist sehr langanhaltend und muss auch nur selten aufgefrischt werden. Aber wenn man an innerer Motivation verliert ist es auch schwer sie wieder aufzubauen. Man kann dafür die anderen Motivationsformen nutzen, aber man läuft auch Gefahr, dass diese den Motivationsabbau nur noch verstärken. Eine weitere starke Beeinflussung kommt durch die innere Einstellung. Ist man müde, erschöpft oder ausgelaugt, so kann man sich nur sehr schwer innerlich motivieren. Der innere Schweinehund ist einfach größer. Und diesen zu bändigen, wenn man selbst wenig Kraft hat ist, ist einfach sehr schwer.

Fazit

Jede Motivationsform hat Vor- und Nachteile. Durch das Ziel, äußeren als auch inneren Faktoren und den inneren Bedürfnissen sind diese beeinflussbar.

Die ersten drei Beispiele benötigen immer wieder neue äußere Anreize, um sich zum motivieren. Oder motiviert zu werden. Die Motivation kommt von Außen. Die Anreize von unterschiedlichen Sendern. Bei der Kontrolle vollständig von Außen und bei der Werteverfolgung mehr von Innen heraus.

Einzig bei der letzten, inneren Motivation, kommen die Beweggründe von einem selbst. Langanhaltend und am positivsten. Und am stärksten beeinflussbar durch unseren Gemütszustand.

Alle Formen umgeben uns jeden Tag. Wir müssen darauf achten, welche Motivation uns gerade antreibt und eventuell gegensteuern oder unsere Ansicht anpassen – denn langfristig gesehen ist nicht jede Motivationsart förderlich für unseren Körper und insbesondere für unseren Kopf.

 

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Quellen:
Vielen Dank an ijmaki und pixabay für die tolle Grafik.