Faktoren beim Kauf von Laufschuhen
Häufig hört man von Pronation und Supination. Es beschreibt, ob der Fuß nach innen oder außen knickt, wenn er belastet wird. Wenn man von einer Überpronation spricht, dann ist das „nach-innen-knicken“ sehr stark und belastet so Gelenke, Bänder und Sehnen. Dies tritt besonders bei Laufanfängern auf, da die stützenden Muskeln noch nicht gut entwickelt sind. Passende Schuhe besitzen auf der Innenseite eine härtere oder erweiterte Dämpfung, damit der Fuß weniger stark nach innen einknickt. Dies nennt man Pronationsstütze. Vom Neutralfuß spricht man, wenn der Fuß nicht nach innen oder außen knickt.
Ein zweiter wichtiger Faktor ist Dämpfung. Durch sie werden Knochen und Gelenke geschont. Besonders auf harten Untergründen, wie Asphalt oder Beton und bei Übergewicht oder orthopädischen Problemen (wie Schmerzen in Füßen und Knien) kann ein gedämpfter Schuh helfen. Auch längere Distanzen, wie ein Marathon, sollte mit mehr Dämpfung gelaufen werden, da die Dauerbelastung für den Körper höher ist als bei kurzen Läufen.
Der große Nachteil einer hohen Dämpfung und Pronationsstütze ist, dass die Haltemuskeln weniger beansprucht werden. Somit wird die natürliche Dämpfung weniger geschult und der natürliche Laufstil verändert. Die fehlende Eigenstabilität führt zur größeren Gefahr des Umknickens und weiteren Verletzungen.
Eher für erfahrenere Läufer ist die Sprengung des Schuhs von Bedeutung. Sie beschreibt den Höhenunterschied vom Fußballen zur Ferse. Umso kleiner die Sprengung, desto flacher der Schuh. Dadurch kann man eher über den Fußballen („Vorfuss“) abrollen, was ein Vorfusslaufen begünstigt. Andersrum steht der Fuß bei einer hohen Sprengung wie eine Rampe im Fuß, was das abrollen über die Ferse fördert. Je nach aktuellem Laufstil kann eine falsche Sprengung zu schmerzhaften Laufen und weiteren Beschwerden führen.
Schuhkategorien
Je Nach Anspruch an den Schuh werden diese in fünf Kategorien unterteilt:
- Stabilschuhe unterstützen das Abrollverhalten des Fußes mit Blick auf (Über-)pronation
- Neutrallaufschuhe sind ohne Stütze und für Läufer ohne „Einknick-Verhalten“. Sie können jedoch auch eine hohe Dämpfung besitzen
- Wettkampfschuhe und leichte Trainingsschuhe gibt es mit und ohne Pronationsstütze und besitzen eine dünnere Sohle mit weniger Dämpfung. Sie sind leichter und man ist schneller
- Geländeschuhe werden für matschigen und rutschigen Untergrund genutzt, um eine bessere Haftung am Boden zu haben
- Natural Running Schuhe besitzen wenig Dämpfung, keine Stütze und sollen so das natürliche Laufen fördern, was wiederum die körpereigene Dämpfung und Stabilität schulen soll. Sie dienen jedoch hauptsächlich als Ergänzung zu einem Laufschuh
Lebensdauer
Je nach Belastung des Schuhes durch das Gewicht und das Abrollverhalten der Läufers kann ein Schuh länger oder kürzer halten. So hält ein Laufschuh zwischen 600 und 1200km. Sieht die Sohle schon sehr verschlissen (Risse, abgelaufenes Profil, steht der Schuh auf gerade Fläche schief?) aus oder treten Probleme (Schmerzen, Blasen, Scheuerstellen auf), so sollte ein neuer Schuh gekauft werden.
Zusätzlich kann man seine Laufkilometer protokollieren, damit man auch einen objektiven Messwert hat.
Darüber hinaus ist zu beachten, dass man an zwei aufeinanderfolgenden Tagen nicht denselben Laufschuh nutzen sollte. Die Sohle benötigt nach einem Lauf eine gewisse Zeit, um sich zu regenerieren und wieder in die Ausgangsstellung zu kommen.
Bleibt ein Laufschuh länger liegen, so kann sich das Material mit der Zeit verhärten. Dadurch ist Dämpfungseigenschaft nicht mehr optimal, was wiederum zu Schmerzen und hohen Gelenksbelastungen führen kann.
