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Menstruation und Sport – wie passt das zusammen?

Menstruation und Sport
Avatar von Katharina Schreiner
Geschrieben von Katharina Schreiner

Menstruation – ein Thema, mit dem sich alle beschäftigen sollten. Frauen wie auch Männer – auch wenn es die Frauenwelt mehr betrifft. Offensichtlich redet da kaum jemand darüber, aber alle Frauen bekommen es wenigstens einmal im Monat mit.

Frauen bluten nun mal, auch beim Sport. Ob das immer angenehm ist, wie ich mit dem Thema umgehe und ob dir Sport bei Menstruationsbeschwerden helfen kann, erfährst du im folgenden Beitrag.

Für kaum jemanden, den ich kenne, ist die Menstruation angenehm. PMS (prämenstruelles Syndrom), starke Krämpfe im Unterleib, Magen- und Darmprobleme, starke Rückenschmerzen, Hautprobleme, Fressanfälle, Hitzewallungen – das sind nur ein Teil der Symptome, die auftreten können.

Ich habe davon so einiges. Zuerst kündigen sich Pickel im Gesicht an, meine Haut wird fettiger. Dann schwellen meine Brüste an und sie werden extrem unangenehm berührungssensibel. Dann setzen die Blutungen ein mit einhergehenden Krämpfen. Dann stellen sich Magen- und Darmprobleme ein und ich bekomme Rückenschmerzen. Zwischendurch habe ich extrem Appetit auf Süßes oder Fettiges und bekomme immer wieder Hitzewallungen. Zudem lagert sich Wasser besonders in meinen Knöcheln und Knien ein.

Klingt ganz danach, als würde ich einmal im Monat eine Woche lang mehrere Tode sterben. So ist es auch. Jeden Morgen ist es eine Qual aufzustehen. Mein erster Gedanke: gehe ich heute zur Arbeit oder gebe ich meinem Körper lieber Ruhe? Meistens gewinnt die Arbeit. An solchen Tagen bin ich dann froh, mich abends auszuruhen und mich nicht mehr körperlich anstrengen zu müssen. Dann noch Sport zu treiben scheint für mich immer wieder unmöglich. Obwohl ich ganz genau weiß, dass es mir gut tun würde.

Bring deinen Unterleib in Bewegung

Neulich las ich erst einen Beitrag von Sabrina auf ihrem Blog sabrinawolf.de. Sie schrieb Anfang 2018 ein Artikel über Sport während der Regel. Dort findest du Gründe dafür, warum du während deiner Menstruation Sport treiben solltest und welche Vorteile es mit sich bringt.

All diese Gründe wirken auch total plausibel für mich. Doch es ist einfach verdammt hart für mich, mich aufzuraffen, um Sport zu treiben. Egal was. Muss ja nicht gleich Rad fahren oder Laufen sein, aber Schwimmen oder Yoga wäre auf alle Fälle drin. Durch die Bewegung im Körper wird der Unterleib besser durchblutet. Dadurch werden Krämpfe gelindert. Wäre ja eigentlich perfekt für mich. Schwimmen kann Krämpfe und Rückenschmerzen lindern, Yoga sorgt für die ausreichende Entspannung des Körpers und des Kopfes, kombiniert mit Bewegung, die Krämpfe lockern.

Doch das ist so viel leichter als gesagt! Wenn ich dann von der Arbeit nach Hause komme, möchte ich mich mit Tee und Wärmekissen auf die Couch pflanzen und mich nicht noch obendrein körperlich betätigen. Der Job als pädagogische Fachkraft ist schon anstrengend genug. Aber es hilft wirklich!

Trau dich und probier es aus!

Letzte Woche hatte ich meine Menstruation. Sogar richtig heftig. Krämpfe, Kopfschmerzen, Wassereinlagerungen, Kreislaufprobleme. Das volle Programm. Zusätzlich kamen noch einige Überstunden und körperlich anstrengende Arbeit hinzu. Darüber hinaus machten mir die extrem heißen Temperaturen, um die 35° C zu schaffen. Doch es half ja alles nichts, irgendwie wollte ich meine Krämpfe unter Kontrolle bekommen. Also versuchte ich Yoga und Schwimmen. Es kostete mich unfassbar viel Überwindung (ich wiederhole: UNFASSBAR VIEL!!!) und Herrn Schweinehund musste ich kräftig in die Ecke kicken, aber es hat sich definitiv gelohnt.



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Nach dem Yoga war mein Kopf und mein Körper viel entspannter und geschmeidiger, so auch weniger Krämpfe. Nach dem Schwimmen hatte ich weniger Kopfschmerzen und meine Wassereinlagerungen an Knöcheln und Knien waren verschwunden. Wundermittel Sport – es funktioniert also tatsächlich! Wenn du also in geraumer Zeit auch wieder deine Menstruation bekommst, nimm all deine Kraft, die du in diesem Augenblick aufbringen kannst, zusammen und mache Sport. Tu das, was dir gut tut. Egal ob Laufen, Schwimmen, Yoga, Krafttraining oder Rad fahren. Probier es aus und treibe Sport in dem Rahmen, in dem du dich wohlfühlst. Sei dabei achtsam mit dir selbst und höre auf deinen Körper. Wenn dir Laufen dann kein Spaß macht oder es sich unangenehm anfühlt, dann mach eben was anderes. Aber mach es. Vertrau mir!

Tipps während der Menstruation

Jetzt gebe ich dir schnell noch ein paar Tipps, die dir das Menstruieren und Sport treiben vielleicht ein bisschen erleichtern oder helfen:

  • Greif zur Menstruationstasse! Am Anfang etwas ungewöhnlich, aber da gewöhnst du dich schnell dran. Es ist definitiv angenehmer und hygienischer als ein Tampon. Anders, als mit einer Binde, kannst du damit auch Schwimmen gehen. Alles top sicher! Bei Tampons hatte ich immer das Problem, dass sie spätestens beim Rad fahren extrem drückten oder beim Laufen immer etwas herausrutschten. Nicht so angenehm. Deswegen bin ich Team Menstruationstasse. Außerdem sehr nachhaltig, weil du kein Müll produzierst!
  • Treibe nur die Sportart, die sich für dich gut anfühlt
  • Trage weite Sportkleidung. Enge Kleidung kann sich durch eine Völlegefühl, Krämpfen oder durch einen aufgeblähten Bauch schnell unangenehm anfühlen.
  • Wenn du dich müde fühlst, bewege dich nicht so lange. Krämpfe, Schmerzen und die Menstruation an sich zerren an deinen Kräften und machen dich müde. Bewegung kann dir dabei einen neuen Energieschub geben.
  • Wenn dich beim Sport Schmerzen ärgern, dann lege eine Pause ein oder verschiebe das Training auf einen späteren Zeitpunkt. Niemand muss sich quälen.
  • Wärme! Beim Sport generell und heißen Temperaturen nicht so angenehm. Aber beim Yoga oder Krafttraining ein Wärmekissen oder einen Wärmegürtel um Bauch und Rücken zu legen, kann Schmerzen lindern und Krämpfe lösen.
  • Trinken! Trinken! Trinken! Während der Menstruation benötigt dein Körper mehr Wasser als sonst. Dann noch Sport treiben bedeutet noch mehr Flüssigkeitsverlust. Also trink vor, währenddessen und danach genügend Wasser.
  • Iss gesund! Viel Obst, viel Gemüse und ausreichend Mineralien. Da wir bluten, verlieren wir automatisch Eisen. Falls du weißt, dass du einen niedrigen Eisengehalt im Blut hast, solltest du darauf achten und vielleicht vermehrt eisenhaltigere Produkte zu dir zu nehmen: Johannisbeeren, Hülsenfrüchte, Nüsse, Kerne, Mango, Brombeeren.. alles was gesund und vegan ist 😉 Außerdem fördern viele gesunde Lebensmittel wie Kiwi, Ananas, Banane, Kakao, Nüsse, Pfirsich und Avocado, dass dein Serotoninspiegel wieder ansteigt und du dadurch weniger Heißhungerattacken hast. (Alles zu erfahren auf dem Instagram Account von einhorn.period)

Also falls dich das nächste Mal deine Menstruation ärgert, lies diesen Artikel nochmal, lass dich davon inspirieren und überwinde dich, Sport zu treiben. Es wird dir gut tun!

Und denke immer daran – DU BIST NICHT ALLEINE!

2 Kommentare

  • Danke für diesen Post und danke für die Verlinkung, Kathi 🙂
    Team Menstruationstasse werde ich hoffentlich auch noch. Momentan sind wir noch nicht ganz auf einer Wellenlänge, aber ich sehe nur Vorteile darin!

    • Habe ich echt gerne gemacht 🙂
      Komme ins Team Menstruationstasse! Ich habe auch einige Zeit und Anläufe gebraucht, bis wir Freunde wurden. Aber nicht aufgeben, wenn es mal zwickt oder sich nicht richtig anfühlt. Geduld ist die Devise 😉

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