Battery low: Vom Kraft- zum Mentaltraining | Shuru.de
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Battery low: Vom Kraft- zum Mentaltraining

Rennrad Fahren Schwarz Weiss
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Geschrieben von Max

“Battery low” schallt es aus meinem Kopfhörer. Meine Garmin Forerunner 735XT piepst zwei Minuten später und zeigt “Batterie schwach” an. Zum Glück bin ich schon auf dem Heimweg und in 20 Minuten zuhause.

Angefangen hat das alles schon während dem Schlaf. Es gibt einfach Tage die fangen nicht mit einem linken Fuß an, sondern mit einem scheiss Traum. Oder Mehreren. Schweißgebadet aufgewacht, blickte ich aufs Handy: Meine Banking App zeigt mir eine neue Buchung an: XING AG. -95,40 Euro. Kacke, vergessen XING Premium zu kündigen – knapp 100 Euro weg. Zum Glück ist man als Student steinreich und schüttelt das so locker aus dem Ärmel… Immerhin war ich jetzt wach.

Frühstück. Keine Butter. Nun gut. Dann eben Brötchen nur mit Honig. Immerhin das.

Dann an den Laptop und die neue Pacemaker Episode fertigstellen. Zum Glück hab ich die Aufnahme schon gestern gemacht und muss sie nur noch fertig schneiden und das Transkript erstellen. Während dem Anhören des eigenen Podcasts fallen einem immer so viele Fehler auf und man würde sie am liebsten komplett neu Aufnehmen. Doch Kathi sagt, sie ist gut – vertrauen wir ihr mal.

Warum macht man noch mal Fotos?

Im Anschluss musste ich noch ein paar Kindheitsbilder meiner Mum raussuchen, denn sie wird bald 60 und Freunde wollen ihr ein Fotoalbum schenken. Somit hat sie immer vor Augen, wie sie gealtert ist (oder als Erinnerung?… Wer weiß). Erstmal musste ich mich in die Wohnung meiner Mum schleichen und die Kiste mit Bildern suchen. Ich fühlte mich wie ein tollpatschiger Ninja-Dieb. Nach einem Anruf, wo denn die Bilder sind mit einem dämlichen Vorwand (“ich will es nur mal wissen”), habe ich sie nach 45 Minuten suchen endlich gefunden. Ich hochprofessioneller Ninja-Dieb!

Ich habe mich lange Zeit gefragt, warum alte Menschen sich ihre ebenso alten Fotos immer wieder anschauen. Jetzt weiß ich es: Es sind die Erinnerungen, die schon sehr viele Jahre zurückliegen und in Vergessenheit geraten sind. Neben ihren Bildern fand ich dann auch ganz viele von mir. Irgendwie schon toll, dass meine Mum so viele Bilder in meiner Kindheit gemacht hat. Plötzlich konnte ich mich wieder an so viele Sachen erinnern. Krass.

Pläne sind dafür da, um sie nicht einzuhalten!

Nachdem sich die Bildersuche, anstatt einer geplanten halben Stunde, auf zwei Stunden und viele Tränen ausweitete, weil ich einfach alle Bilder durchgeschaut habe, ging es dann ans Mittagessen. Der Plan danach: Arbeiten am Erfolg von Shuru.de.

Nach einem so tollen Start ging es dann auch so weiter: Müde, kein Bock und Motivation war auch keine da (ich, der ständig von Motivation spricht…). Plan umgeworfen: YouTube. Nach 20 Minuten habe ich mich dann doch zum Sport aufgerafft. Denn “wenn man erstmal angefangen hat, ist es nur halb so schlimm”. Ähm, klar.

Das Training wurde zum Überlebenskampf

Radtraining. Zwei Stunden. Kraftausdauer. Immerhin nur lockeres Training. Normalerweise gehe ich nicht mit Musik Radfahren, denn Umgebungsgeräusche werden übertönt, was besonders beim Radfahren echt doof werden kann. Doch der Körper hat danach geschrien. Also Kopfhörer auf, Hardstyle an. Zumindest so leise, damit ich annähernde Autos höre.

Helm auf, Brille an. Zwei Hosen und zwei Oberteile. Sind ja nur 10 Grad in Frankfurt und bewölkt. Hoffentlich hält das Wetter. Ab Richtung Taunus, denn Krafttraining im Flachen mit niedriger Trittfrequenz wird auch mit einer 53-16 Übersetzung schwer. Also dann lieber etwas hügeliger.

An einem Wochentag, gegen 15 Uhr Radfahren ist ein Geheimtipp! Keine Autos auf den Straßen, sind bestimmt alle arbeiten oder im Stau auf der Autobahn. DENKSTE! Überall rote Ampeln, Autos, LKWs, Baustellen. Immerhin nur auf den ersten Kilometern, bis ich aus Frankfurt raus bin. Doch so richtig läuft es dann auch nicht. Die Leistungszonen treffe ich nicht, die Uhr meckert die ganze Zeit mit mir und piepst ständig. Muss dauernd an den tollen Vormittag denken und dass ich – gefühlt – nichts geschafft habe. Die 10 Grad in Frankfurt wurden zu 7 Grad im Taunus. Bergab wird einem auch nicht wärmer – somit wurde es eben “etwas frischer”.

Und dann meckert die Uhr nicht nur dauernd, sondern hat auch kein Bock mehr: “Batterie schwach”. Meine Kopfhörer sind genauso unzufrieden: “Battery low”. Nun gut, gleich Zuhause und dann alle Akkus aufladen. Inklusive Meinem.

Kopfpause

Eines wurde mir während der Ausfahrt bewusst: Auch der Kopf braucht mal eine Pause. Vollgas ist okay. Für eine gewisse Zeit. Doch dann braucht er auch mal Ruhe und muss die Altlasten verarbeiten. Da hat mir wieder der Sport gezeigt, wie hilfreich dieser ist: Auch wenn ein Tag mal schlecht läuft, keine Lust da ist, sollte man seinen Sport machen. Denn so kann man den Kopf zwar nicht wirklich ausschalten, aber er kann die ganzen Eindrücke verarbeiten und über das nachdenken, was einen die ganze Zeit belastet. Man fühlt sich zwar nicht wie neu geboren, aber entspannter, glücklicher und zufriedener.

Übrigens ging es mir Abends wieder richtig gut: Ich hatte Motivation was für Shuru.de zu machen und hatte gute Laune. Hätte ich die Radeinheit gleich morgens gemacht.



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