Kraulen lernen und schneller werden mit Wassergewöhnung | Shuru.de
Schwimmen

Kraulen lernen und schneller werden mit Wassergewöhnung

Wassergewöhnung Wasserlage
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Geschrieben von Max
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Durch Wassergewöhnung verhinderst du folgendes Problem, wenn du schon mal Kraulen geübt hast: Du bist am Beckenrand, stößt dich von der Wand ab und wedelst wild mit den Armen, um nicht unter zu gehen. Die Luft wird knapp, reist deinen Kopf aus dem Wasser, um zu atmen. Nach zwei Zügen brichst du deinen Versuch ab und schwimmst im gewohnten Bruststil die Bahn fertig. Zig Dinge, auf die du gleichzeitig achten willst. Arme, Beine, Kopf, Luft holen, vorwärts kommen. Aber das wichtigste hast du vergessen: Wie verhält sich dein Körper überhaupt im Wasser?

Durch Wassergewöhnung zur richtigen Wasserlage

Um schnell schwimmen zu können, musst du durch das Wasser gleiten – idealerweise wie ein Fisch oder Boot. Dafür musst du dich an das „fremde“ Medium Wasser gewöhnen, um dich kontrolliert darin verhalten zu können.

Das ist wie Auto fahren. Zuerst ist es ungewohnt hinter dem Steuer zu sitzen. Zuerst machst du dich mit den Funktionen vertraut. Du gibst Gas und plötzlich bewegt sich das ganze Ding. Das Auto wirst langsam schneller und machst deine ersten Lenkbewegungen. Alles ziemlich ungewohnt und neu. Aber nach ein paar Wochen bist du schon sicherer auf der Straße und fährst auch mal auf die Autobahn und in der Innenstadt…

So musst du beim schwimmen auch zuerst verstehen, wie sich das Wasser und dein darin Körper verhält. Wie fühlt sich der Wasserauftrieb an? Kannst du dich vielleicht so groß machen, um auf dem Wasser zu liegen? Was ist Wasserwiderstand und wie kann ich diesen zum Vortrieb nutzen? Das musst du herausfinden! Die Bewegung durch das Wasser ist ganz anders als an Land. Du liegst horizontal und deine Arme machen die Hauptarbeit, um voran zu kommen. Im hüfthohen Wasser kannst du erstmal lernen, was Wasser ist. Setz dich ins Becken, spiel etwas mit den Armen im Wasser und versuche dich ein paar Meter zu bewegen. Geh mit der Nase an die Wasserkante und schau über die Oberfläche bis zum Ende des Beckens. Tauche mit deinem Gesicht unter Wasser und halte die Luft solange an, wie du kannst. Versuch dich auf das Wasser zu legen und treiben zu lassen.

Hast du ein Gefühl für das Wasser bekommen? Verfällst du nicht mehr in Panik, wenn du kurz unter Wasser bist? Dann kannst du dich auch mal in tieferes Wasser trauen. Vertikal auf der Stelle schwimmen oder auch mal horizontal im Wasser liegen und mit einem leichten Beinschlag vorwärts kommen. Variiere Übungen zur Wassergewöhnung und baue sie immer in dein Schwimmtraining ein – auch wenn du denkst, dass du schon schwimmen kannst. Eine bessere Wassergewöhnung führt zu einem besseren Wassergefühl und dies führt zu einer besseren Technik!

Wasserlage: Nicht nur Technik

Probier es das nächste mal im Schwimmbad aus: Nimm deine Hand und führe sie quer zur Oberfläche durch das Wasser. Jetzt drehst du deine Hand parallel zur Wasseroberfläche und machst das gleiche noch mal. Du wirst merken, dass der zweite Durchgang erheblich einfacher ist. Und genau so solltest du im Wasser liegen. Weniger Fläche bedeutet weniger Kraftaufwand.

Also musst du im nächsten Schritt lernen, wie du flach im Wasser liegst. Hierfür helfen dir die Übungen für die Wassergewöhnung. Durch ein besseres Wassergefühl wirst du dich unterbewusst ruhiger und entspannter bewegen. Fügst du deinem Training nun noch weitere Technikübungen zur Wasserlage hinzu, wirst du mit der Zeit immer optimaler und schneller im Wasser gleiten.

Aber das Techniktraining im Wasser ist nicht alles. So bringt dir die beste Technik nichts, wenn du dich selbst nicht flach machen kannst. Dein ganzer Körper sollte während dem Schwimmen angespannt sein, um eine möglichst stromlinienförmige und ruhige Position einnehmen zu können. Das geht jedoch nicht über das reine Schwimmen an sich. Rumpfstabilität und Kraft im ganzen Körper lassen sich an Land durch Stabi-Übungen und Krafttraining wesentlich effizienter, gezielter und einfacher trainieren.

Fazit

Schwimmen lernen beginnt mit Kennenlernen des Wassers. Bevor du mit dem richtigen Techniktraining anfängst, musst du dich an die neue Situation gewöhnen. Du darfst dich nicht unwohl fühlen oder Panik bekommen, wenn du mit dem Kopf abtauchst. Erst wenn du es für angenehm empfindest, macht es Sinn richtig schwimmen zu lernen. Dafür brauchst du ein Gefühl, wie sich dein Körper im Wasser verhält. Hast du ein Wassergefühl, kannst du die Schwimmtechnik erlernen und gleichzeitig deine Wasserlage verbessern. Fügst du noch Trockenübungen, wie Rumpf- und Krafttraining hinzu, wirst du schon in kurzer Zeit erhebliche Verbesserungen deiner Schwimmleistung feststellen.



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