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Rennrad kaufen? Darauf solltest du vorher achten

Rennrad kaufen
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Geschrieben von Max
Wissenslevel    

Du möchtest ein Rennrad kaufen? Super, doch solltest du auf einige Dinge achten, bevor du losgehst und das erstbeste Rennrad kaufst. Denn mit unseren Tipps, brauchst du keine Angst haben, dass der Spaß am neuen Rennrad in Frust umschwenkt.

Dieser Artikel ist Teil der Serie “Frag den Experten”. Wir haben Dirk Merz von Cucuma zu verschiedenen Themen interviewt und sein Wissen genutzt, um diesen und weitere Artikel damit anzureichern. Erfahre mehr zu unserer Kooperation mit Cucuma.

Nimm Shuru.de mit und hör dir die Pacemaker-Episode #029 zum Thema Rennrad kaufen an.

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Rennrad kaufen: Brauchst du überhaupt eines?

Wenn du gerade mit dem Radsport oder Triathlon anfängst und erstmal reinschnuppern möchtest, musst du definitiv kein Rennrad kaufen. Bei keinem Wettkampf ist ein Rennrad vorgeschrieben und du kannst auch mit dem alten Stadt- oder Hollandrad, das schon jahrelang im Keller rumliegt, an den Start gehen.

Doch natürlich ergibt es Sinn, dass du ein Rennrad für Straßenrennen nutzt. Es ist leichter und du sitzt aerodynamischer darauf. Somit musst du weniger Gewicht in Bewegung bringen und gegen weniger Luftwiderstand ankommen. Das hat zur Folge, dass du mit weniger Krafteinsatz schneller vorankommst.

Hast du dir einen Triathlon Wettkampf schon mal angeschaut, hast du sicherlich auch die teuren Triathlon Räder gesehen. Der Rahmen besteht meist aus Carbon (und ist somit noch leichter als ein Aluminium-Rennrad) und die einzelnen Verstrebungen sind tropfenförmig und von der Seite gesehen höher und somit noch stromlinienförmiger. Die Laufräder haben eine hohe Flanke oder sind sogar eine komplette Scheibe, um die Luft effizienter zu verdrängen. Außerdem liegt der Athlet mit den Armen vorne auf seinem Lenker. Sieht spektakulär aus, hat auch seine Vorteile, doch die Ausgaben für solch ein Rad sind weitaus höher als die eines Rennrads. Besonders als Anfänger und auf kurzen Distanzen gibt es kaum Vorteile. Erst bei längeren Distanzen, wie der Mittel- oder Langdistanz und bei einem höheren Tempo, kann das Triathlon Rad seine ganzen Vorteile ausspielen.

Sieh dein Rennrad wie ein Laufschuh!

Hast du dir schon mal Laufschuhe in einem guten Laufshop gekauft, hast du dort sicherlich auch eine Laufbandanalyse gemacht. Sie hilft dem Verkäufer (und schlussendlich natürlich auch dir) für dich den perfekt passenden Schuh zu finden. Denn jeder Fuß und jede Fußmuskulatur ist anders – der eine knickt stark nach innen, der andere eher nach Außen und der dritte knickt gar nicht ein. Hast du nun einen Schuh, der deine nach-innen-knick-Bewegung noch verstärkt, wirst du schnell Probleme bekommen – im ganzen Körper.

Ähnlich ist dies beim Rennrad, wenn auch nicht so offensichtlich. Sind der Rahmen, der Lenker, Sattel, Kurbel und einige weitere Bauteile unpassend, sitzt du nicht korrekt auf dem Rad. Es ist entweder zu klein oder zu groß, lässt dich hin-und-her wippen, du belastest deine Sitzfläche falsch oder die Hände, du bekommst Rücken-, Hüft- oder Knieprobleme und noch viele weitere Dinge können entstehen.

Und wer denkt bei solchen Schmerzen zuerst an ein falsch eingestelltes Rennrad, besonders wenn man noch schwimmt und läuft?

Häufig ist es auch dann so, dass du die Kraft aus den Beinen gar nicht richtig auf dein Rad übertragen kannst. Du bist langsamer, als du eigentlich sein könntest.

Der wichtigste Schritt, bevor du dir also ein komplettes Rennrad kaufst, ist der Weg zum Bikefitter. Einige Rennrad Händler, wie etwa Cucuma in Darmstadt, bieten dir dies gleich beim Kauf an.

Ein Bikefitter vermisst deinen Körper und sagt dir am Ende, welche Rennradgröße du benötigst. Dann kannst du zum Rennrad Händler gehen und ihm genau sagen, was du brauchst. Wie du den richtigen Rennrad Händler findest, erfährst du im Artikel Rennrad Händler finden.

Rennrad kaufen – worauf achten? Auf die Schaltung!

Neben dem Rahmen solltest du dich aber noch mit weiteren Themen auseinandersetzen. Insbesondere die Entscheidung für die Schaltung hat langfristig Auswirkung auf dein Fahrvergüngen.

Hierbei gibt es zwei große Schaltungssysteme: Shimano und Campagnolo. Beide Systeme sind nicht miteinander kompatibel. Das heißt, dass du sie nicht einfach miteinander austauschen kannst. Möchtest du von einem zu anderen System wechseln, musst du viel Geld in die Hand nehmen. Schließlich besteht die Schaltung aus den Kettenblättern und Umwerfer vorne, Kassette und Schaltwerk hinten sowie der Kette und Schalthebeln am Lenker. Zusätzlich muss das hintere Laufrad (genauer der Freilauf) auch noch für das entsprechende System ausgelegt sein.

Du siehst: ein schneller und einfacher Wechsel ist nicht möglich. Genauso musst du bei den Teilen darauf achten, dass sie eben für dein System ausgelegt sind. Für welches System du dich entscheidest, ist meist eher Geschmacksache. Viele Händler nehmen dir die Entscheidung schon ab, denn die meisten verbauen Shimano-Schaltungen. Passende Bauteile gibt es auch von SRAM, die du mit Shimano gemeinsam nutzen kannst.

Die Hersteller bieten auch meist verschieden teure Bauteile an. Bei Shimano heißen diese beispielsweise Tiagra, 105, Ultra, Dura-Ace und bei SRAM Apex, Rival, Force, Red. Sie unterscheiden sich hauptsächlich im Gewicht, den Lagern und der Bauweise. Immerhin sind sie alle kompatibel, sodass du SRAM Red Schalthebel mit einem Shimano 105 Umwerfer kombinieren könntest.

Die richtige Übersetzung beim Rennradkauf

Wichtiger als das System ist die Übersetzung – also die Kombination der Kettenblätter vorne und hinten. Durch das Schalten kannst du schneller mit weniger Kraft oder langsamer mit mehr Kraft treten.

Um Energie zu sparen, empfehle ich dir, insgesamt lieber schneller und mit weniger Kraft zu treten, als andersherum. Insbesondere im Triathlon-Wettkampf wird dadurch das anschließende Laufen angenehmer.

Rennrad kaufen - Die Schaltung

Rennrad kaufen – Die Schaltung

Gut, dass es hierbei auch nicht nur eine Übersetzung gibt. Denn in den Bergen brauchst du definitiv eine kleinere Übersetzung (mehr treten mit weniger Kraft), sodass du auch an steileren Anstiegen nicht aufstehen musst. Im Flachland hingegen ist so eine kleine Übersetzung meist unnütz, da du nie so langsam fahren wirst, um die kleinsten Gänge zu fahren.

Dennoch empfehle ich dir, dass du als Anfänger eine etwas kleinere Übersetzung auswählst. Ansonsten kommst du vielleicht gar nicht an den Punkt “mehr treten mit weniger Kraft”, da dir auch der kleinste Gang bei leichter Steigung schon schwerfällt. Hast du die Möglichkeit für die Auswahl der Schaltung, empfehle ich dir vorne zwei Kettenblätter mit 34 und 50 Zähnen zu wählen und für hinten eine Kassette mit 12-25. 12 Zähne beim kleinsten Kettenblatt und 25 beim Größten.

So wirst du als Anfänger, als auch später mit mehr Kraft in den Beinen, immer genügend Möglichkeiten zum Schalten für Anstiege und Flachland haben.

Rennrad kaufen – worauf achten? Auf die Laufräder!

Eine weitere wichtige Komponente sind die Laufräder. Ein Laufrad ist das komplette System aus allen Komponenten, aus den das Vorder- bzw. Hinterrad besteht: Nabe, Freilauf, Speichen, Felge, Bereifung und noch ein paar kleineren Bauteilen.

Hierbei empfehle ich dir als Anfänger definitiv keine Räder aus Carbon. Sie sind zwar leichter, doch auch empfindlicher als Alu-Laufräder und teurer. Mir selbst ist es schon passiert, dass ich ungünstig einen Bordstein hochgefahren bin und somit mein Carbon-Hinterrad kaputt gemacht habe. Einem Laufrad aus Aluminium hätte dies nichts ausgemacht.

Rennrad kaufen - Hochflankenfelgen

Rennrad kaufen – Hochflankenfelgen

Auch hast du sicherlich schon mal Hinterräder gesehen, die komplett “zu” waren, wie eine Scheibe. Ähnlich wie Hochflankenfelgen, die du im Bild oben siehst, sind sie aerodynamischer und bieten in Fahrtrichtung weniger Angriffsfläche für den Wind – somit brauchst du weniger Kraft, um nach vorne zu kommen. Der große Nachteil ist, dass sie anfälliger für Seitenwind sind. Besonders Böhen, die du nicht kommen siehst, reißen am Rad und können dich schnell über die ganze Fahrbahn fegen, wenn du nicht vorbereitet bist. Das gleiche passiert bei schnell überholenden Autos.

Der Vorteil, den diese Art bieten, ergibt für Anfänger und unsichere Fahrer überhaupt keinen Sinn. Durch die Windanfälligkeit wirst du nur verunsichert und im schlimmsten Fall fährst du in den Graben am Straßenrand, weil der Wind dein Vorderrad überraschend weggedrückt hat.

Erst wenn du vollkommen sicher auch bei hohen Geschwindigkeiten (wie etwa bergab) fährst – und dich auch so fühlst, kannst du mit dem Gedanken für solche Laufräder spielen.

Bist du ein etwas schwerer Fahrer, solltest du beim Rennrad kaufen darauf achten, dass die Laufräder auch für dein Gewicht ausgelegt sind. Es gibt immer ein Höchstgewicht, das die Laufräder tragen können. Überschreitest du dies, ist die Gefahr eines Bruchs der Speichen oder Felge gegeben.

Rennrad kaufen – worauf achten? Auf die Pedale!

Ich empfehle dir immer Klickpedale zu nutzen. Dafür musst du spezielle Pedale und Radschuhe nutzen. An den Radschuhen ist an der Unterseite das Gegenstück des Pedals befestigt. Mit dem Radschuh und dem Gegenstück verbindest du dich fest mit dem Pedal. Dabei klickt das System, wenn du richtig sitzt. Möchtest du deine Füße lösen, musst du nur deine Füße nach nur außen drehen und schon kannst du dein Fuß auf die Straße stellen.

Rennrad kaufen - Klickpedale

Rennrad kaufen – Klickpedale

Viele denken, dass dies im Wettkampf langsamer ist, da man schließlich die Schuhe wechseln muss. Du brauchst natürlich etwas mehr Zeit, doch die Vorteile für das Radfahren selbst überwiegen.

So hast du eine bessere Kraftübertragung vom Bein auf das Pedal und somit auf das ganze Rad. Deine Füße verrutschen nicht und du kannst dich vollkommen auf das Fahren konzentrieren und hast somit auch gleichzeitig ein besseres Gefühl für dein Rennrad. Außerdem kannst du dich besser in Kurven legen, was dich mit der Zeit auch zu einem sicheren Fahrer werden lässt.

Besonders Athleten, die noch nie mit Klickpedalen gefahren sind haben Angst, dass sie umfallen und sich verletzen können. Davor musst du keine Angst haben! Während der Fahrt kannst du sowieso nicht einfach umfallen, sondern nur im Stand. Mir (und vermutlich jedem anderen Radfahrer) ist dies einmal am Anfang passiert und danach nie wieder. Du bekommst schnell ein Gefühl, wann du deinen Fuß nach Außen drehen musst, um dich vom Pedal zu lösen. Danach ist das Thema gegessen.

Das Einstellen der Bodenplatten am Schuh ist nicht einfach so zu machen – wenige Millimeter beeinflussen die Haltung deines Fußes und die komplette Bewegung deines Beines. Und somit auch die Belastung auf das Knie. Lass dich hierbei beraten oder von einem Bikefitter richtig einstellen. Die falsche Belastung auf das Knie kann über längere Zeit schwere Schäden anrichten.

Rennrad kaufen – Tipps!

Zum Schluss habe ich noch vier Tipps für dich, die du beim Rennrad kaufen und danach beachten solltest.

Rennrad kaufen Tipp #1: Baue dein Rad nicht selbst um, wenn du keine Erfahrung hast. Die Schrauben müssen in gewissen Stärken angezogen werden – zu fest kann die Bauteile zerstören und wenn sie zu leicht angezogen sind, lösen sich einzelne Teile ganz schnell. Zudem weißt du auch nicht, wie die Teile richtig eingestellt werden.

Rennrad kaufen Tipp #2: Lass die Feineinstellung von einem Bikefitter durchführen. Wenige Zentimeter an Sattel, Pedalen, Lenkerposition und anderen Teilen können dazu führen, dass du angenehmer auf dem Rad sitzt und so weniger Probleme bekommst.

Rennrad kaufen Tipp #3: Kaufe keine gebrauchten Carbon-Rahmen, außer du kennst und vertraust dem Vorbesitzer. Du weißt nie, wie alt das Carbon ist, ob der Fahrer schonmal gestürzt ist oder ob es kleine Risse hat. All das kann durch eine starke Belastung oder einen kurzen Schlag (wie ein Schlagloch) während dem Training oder Wettkampf dazu führen, dass der Rahmen komplett bricht und du im ungünstigsten Fall stürzt. Bergab sicherlich keine tolle Erfahrung.

Rennrad kaufen Tipp #4: Ein Alu-Rennrad lohnt sich immer! Denn bei schlechtem Wetter ist das Carbon-Rad meist zu schade und da ist eine Alternative immer gut.

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