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Vom Schweinehund zur Motivationssau!

Schweinehund überwinden und zur Motivationssau werden
Avatar von Katharina Schreiner
Geschrieben von Katharina Schreiner

Laufen? Das stand für mich nach dem letzten Wettkampf eigentlich nicht mehr zur Debatte. Außerdem plagte mich eine hartnäckige Erkältung und mein monströser Heuschnupfen. Also alles erst mal auskurieren. Und danach kann man dann immer noch weiter sehen.

Nur sieht es jetzt so aus, dass ich wieder gesund bin und mein Heuschnupfen wieder abgeflacht ist. Und jetzt? Jetzt sage ich mir selbst, dass ich keine Lust auf Laufen habe. Um ganz ehrlich zu sein, habe ich sogar Angst davor. Ich habe Angst davor, wieder bei null anfangen zu müssen. Angst davor, dass die nächsten paar Wochen wieder die Hölle sein werden, bis mir Laufen wieder Spaß machen wird. Da ich aber nicht einschätzen kann, wie schnell (oder auch wie langsam) ich wieder auf meinem Trainingslevel bin, wird die nächste Zeit erst mal wieder richtig ätzend. Nun heißt es leider wieder, den Herrn Schweinehund zu besiegen. Nach dieser langen Pause habe ich sogar das Gefühl, dass er schön ausgiebig im Urlaub war und ordentlich Kraft getankt hat. Denn dieser Mistkerl scheint stärker zu sein als zuvor. Puh, das wird ein hartes Stück Arbeit werden, denke ich!



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Lasst die Spiele beginnen

Diese Woche hatte ich viele Bewerbungsgespräche. Und ich musste für meine anstehende mündliche Abschlussprüfung lernen. Soll heißen: Viel zu tun also. Somit hatte ich schon mal im Vorhinein keine Lust auf den Sport. Wie soll ich es auch nach einem anstrengendem und nervenaufreibenden Tag noch hinbekommen, mich dazu zu motivieren, noch körperlich zu verausgaben? Allein der Gedanke daran ließ mich schon ermüden. Ich war gerade beim Kochen, dachte über die vergangenen Tage nach und kam zu dem Entschluss, dass die echt super verliefen. Meine Laune hellte sich auf. Ich schaute aus dem Fenster und sah die Sonne scheinen. Prompt bekam ich Lust nach draußen zu gehen. Spazieren gehen – das wäre doch die ultimative Lösung! Somit wäre ich draußen UND ich betätige mich noch in gewisser Weise körperlich. Ich war motiviert! Kaum dachte ich übers spazieren gehen nach, sagte Herr Schweinehund „Hallo!“

Hallo, ich bin immer noch da!

„Denk an dein herrliches und bequemes Wasserbett. Da brauchst du nichts drin tun, außer drinnen zu liegen und den Abend zu genießen. Draußen ist es doch nur schwül. Wenn du dich bewegst, sei es auch nur spazieren gehen, wirst du schwitzen. Und das wollen wir doch beiden nicht.“ Mhmpf. Dreckskerl. Eben war ich noch super motiviert nach draußen zu gehen, und schon grätscht der Arsch mir in meine Gedanken und macht alles zunichte. Sofort war meine Laune wieder im Keller. Genau in diesem Moment dachte ich mir aber plötzlich:

„Bist du eigentlich völlig bescheuert? Geh einfach mal nach draußen Kind! Was hast du zu verlieren? Was kann schon schlimmes passieren? Dass du etwa schwitzt? Duschen musst du sowieso, also wäre das egal, ob du noch mal schwitzt oder nicht.“

„Überlege doch mal, wie gut du dich immer fühlst, wenn du von einem Spaziergang oder Lauf wieder kommst. Genau. Richtig gut! Dein Kopf ist frei, du hast deine Gedanken sortiert und den Tag reflektiert.“ Und da war auch schon das entscheidende Wort gefallen: Lauf! Ich dachte weiter darüber nach und dachte mir nur: „Jetzt zeig ich es dir erst recht, Herr Schweinehund!“

Die Motivationsbombe ist geplatzt!

Max musste sowieso Laufen. Also schloss ich mich einfach an. Die ersten zwei Kilometer auf dem Rad dann die nächsten 20 Minuten laufen und dann wieder zwei Kilometer auf dem Rad nach Hause. Klingt nach recht wenig. Für mich war es das – jedenfalls in meinem Kopf.

Ich motivierte mich einfach noch mehr, indem ich mir eine neue Playlist mit aktuellen Lieblingsliedern zusammenstellte. Währenddessen bekam ich richtig gute Laune dabei und hatte richtig Bock, nach draußen zu gehen um zu Laufen. Schuhe an, ab aufs Rad und los gehts.

Am Main angekommen steckte ich mir die Kopfhörer in die Ohren und lief los. Zehn Minuten in die eine Richtung laufen und dann wieder rumdrehen. Klingt easy. Und das war es zum Glück auch gewesen. Meine Ausdauer ist zwar noch nicht dieselbe wie letztes Jahr. Zweimal musste ich eine klitzekleine Gehpause einlegen. Doch ich habe es einfach so sehr genossen, am Main entlangzulaufen, meinen Körper zu spüren und zu merken, dass ich doch gar nicht so schlecht bin, wie ich es angenommen hatte. Ich beobachtete meine Umgebung, sah zu, wie sich die Sonne im Wasser spiegelte und versuchte den Fliegenschwärmen aus dem Weg zu gehen – erfolgreich.

Genau in diesem Moment war ich glücklich. Genau in diesem Moment merkte ich, dass meine Angst vor meinem angeblich schlechtem Niveau unbegründet war. Genau in diesem Moment merkte ich, dass alles überhaupt nicht so schlimm ist, wie es manchmal scheint.

Ich war einfach mal wieder glücklich.

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