Boah war das ätzend. Offensichtlich waren Max und ich die Einzigen, denen es so erging. Wenn du uns auf Instagram folgst, weißt du, dass Max und ich einige Menschen dazu bekommen haben, bei dem 10 Freunde Triathlon Dieburg mitzumachen. Für alle ein großer Erfolg – außer für uns. Und vor allem für mich. Es ist das erste Mal, dass ich keinen Spaß am Sport hatte. Nichts stimmte. Weder das Wetter (obwohl es herrlich war), noch meine körperliche (kaum oder eigentlich gar nicht trainiert) oder mentale (ich wusste genau, dass ich nicht trainiert hatte) Verfassung waren optimal. Furchtbar.
Genau eine Woche vor dem Wettkampf trafen wir uns zum gemeinsamen Training. Ich war auch dabei. Doch ich konnte, wie so oft in letzter Zeit, nicht mitmachen. Der Grund, wie eigentlich immer: Ich war krank. Mit einem eitrigen Rachen und Mandeln. Ich ging zwar mit zum Training, war aber bereits zu dem Zeitpunkt mega mäßig demotiviert. Demnach keine guten Voraussetzungen. Damn it.
“Das wird definitiv nicht mein Wettkampf!”
Gleichzeitig freute ich mich doch auch auf den Wettkampf. Das Wetter sollte gut werden, ich habe wirklich tolle neue Leute kennen gelernt und generell ist es der zweite Triathlon-Wettkampf, an dem ich teilnehme. Sollte doch eigentlich alles super laufen. Aber Pustekuchen. Ich hatte schon nach den ersten zwei Minuten kein Bock mehr und dachte schon daran den Wettkampf abzubrechen. Nach zwei Minuten! Überleg dir das mal! Alle mega motiviert und voller Ehrgeiz – und dazwischen: Ich. Diejenige die hin und her gerissen ist, ob sie sich freuen oder heulen soll. Nach außen war ich auch ultra aufgeregt – aber innerlich zweifelte ich an mir. Von Anfang an war mir schon klar: Das wird definitiv nicht mein Wettkampf!
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Und meine beste Disziplin fällt auch noch weg
Aus dem Triathlon wurde auch noch ein Duathlon. Aus technischen Gründen konnte das Freibad in Dieburg nicht genutzt werden. Also wurde das Schwimmen gegen Laufen ausgetauscht. Soll heißen: 2,3 km laufen, 18 km radeln, 4,2 km laufen. Ich fand es mega schade, dass das Schwimmen ausfiel. Es ist momentan einfach meine beste Disziplin, in der es gerade am besten läuft. Und dann wird es abgesagt. Scheiße. Doch alles rum jammern hilft auch nichts, es findet ja trotzdem statt. Also stellte ich mich mental aufs Laufen ein. Peng! – schon fiel der Startschuss.
Max lief vorneweg, weil er, laut seinem Trainer, bei diesem Wettkampf “alles geben sollte”. Also blieben wir restlichen “Langsamen” zurück und liefen gemeinsam los. Wohl gemerkt: “Langsam” hieß für uns untrainierten Menschen gleich am Anfang mal eine 5:45 Minuten pro Kilometer zu laufen! Hätte eine Freundin mir nicht das Tempo angesagt, wäre ich die ersten Kilometer schon durchgeballert und hätte den Rest definitiv nicht mehr geschafft. Ich lies mich zurückfallen und war somit die Letzte in unserem Bunde. War schon irgendwie frustrierend.
Aber schon ging es zum Radfahren. Da lief alles super, ich konnte meine verlorene Zeit vom Laufen wieder gut machen und fast alle aus meiner Gruppe überholen. Die ersten Erfolgsgefühle stellten sich ein. Doch dann ging es auch schon wieder zum Laufen. Schlechte Laune machte sich in mir breit. Ich hatte keine Lust mehr auf diesen blöden Wettkampf. Es war ziemlich heiß geworden und anscheinend hatte ich es beim Radfahren leicht übertrieben. Denn meine Beine fühlten sich an wie Gummibärchen. Warm, weich und wabbelig – und nicht mehr fähig noch 4,2 Kilometer zu laufen. Ich hätte heulen können. Tat ich dann auch während den ersten hundert Metern – dort wo keine Menschnseele stand. Und kaum war mein Miniheulkrampf vorbei, kam auch schon das nächste Problem: Krämpfe. In meiner rechten Wade!
10 Freunde, 1 Ziel!
Kaum waren 500 Meter geschafft, gab meine rechte Wade auf. Sie krampfte ohne Ende und ich musste kurz pausieren. Ich schaute nach hinten. Alle, die ich während dem Rad fahren überholten, liefen wieder an mir vorbei, weil mein Körper rebellierte. Doch stattdessen, dass ich Kampfgeist entwickelte, fange ich an zu resignieren und versuchte mich mit dem Gedanken des Abbruches anzufreunden. Ich war einfach komplett K.O.. Meckern half aber auch nicht und somit lief ich weiter.
Umso weiter ich lief, umso mehr krampfte meine Wade. Auf dieser kurzen Strecke insgesamt v i e r Mal. Von Anfang an war mir klar, dass ich meine gesteckte Zielzeit nicht erreichen werde. Gleichzeitig fing ich an zu frieren – bei 30 Grad Außentemperatur. Ein eindeutiges Zeichen, dass mein Körper wirklich langsam aufgibt und ich an meiner Leistungsgrenze unterwegs war. Da half auch keine Cola und auch kein Iso-Gel mehr. Ich war komplett fertig.
“Ich will nie wieder einen Wettkampf mitmachen.”
Aber dennoch habe ich es irgendwie ins Ziel geschafft. Und das sogar sprintend! Auch alle Anderen haben es ins Ziel geschafft. Und davor habe ich mega Respekt. Dafür, dass vorher keiner etwas mit der Sportart zu tun hatte, haben sie das Ding ganz schön gerockt. Und ich? Ich kam im Ziel an, musste erstmal in Max Armen aus Frust und Erleichterung heulen und brauchte erst mal eine ganze Weile nur für mich. Ich wollte keinen von den Anderen sehen, geschweige denn hören. Alles ging mir mega auf die Nerven. Meine Leistung. Mein körperlicher Zustand. Meine Zeiten. Meine Gefühle. Ich war einfach mit allem unzufrieden. Aber vor allem hat der Wettkampf mir keinen Spaß gemacht. Weder vorher, währenddessen oder nachher.
Eine meiner ersten Aussagen gegenüber Max waren: “Das hat absolut keinen Spaß gemacht. Ich will nie wieder einen Wettkampf mitmachen. Vielleicht muss ich etwas Anderes finden. Aber das heute hat einfach keinen Spaß gemacht. Das will ich nicht mehr.”
Heute, fünf Tage nach dem Wettkampf, denke ich immer noch so. Ich will einfach keinen Wettkampf mehr machen. Dieser Wettkampf hat mich so dermaßen demotiviert, dass ich kein Bock mehr auf das Ganze habe.
Ob sich das wieder ändert? Momentan denke ich wohl kaum. Ich bin schon wieder krank, kann kein Sport machen und werde noch demotivierter, umso mehr ich über die letzten Tage und Wochen im Sport nachdenke.
Doch wer weiß: Vielleicht packt mich der Ehrgeiz. Oder auch nicht.
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