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Fat und Fit – trotz zu vielen Kilos sportlich sein

Kathi beim Laufen
Avatar von Katharina Schreiner
Geschrieben von Katharina Schreiner

Googelt man danach, was Schönheit ist oder was es bedeutet, landet man ziemlich schnell auf dubiosen Seiten. Auf denen ständig Werbung für Schönheitsoperationen aufploppt und mit Hilfe von verschiedenen „Körpermaßrechnern“ mir suggeriert werden soll, dass ich eine bestimmte Zahl brauche, um schön zu sein. Oder um mich schön zu fühlen. Und genau da fange ich an zu stutzen.

Die perfekte Zahl?

„Experimente haben gezeigt, dass ein menschlicher Körper ein bestimmtes Verhältnis von Taille und Hüften haben muss, um schön zu wirken“ Quelle: Schoenheitsmerkmale.de. Dazu der besagte Rechner und man kann sich ausrechnen, ob man einen schönen Körper hat. Ich finde dieses Szenario furchtbar.

Genauso mag ich mir gar nicht ausmalen, wie viele Mädels und Frauen an diesem Rechenergebnis schon verzweifelt sind, weil sie nicht die “perfekte Zahl” herausbekommen haben. Ich sage dazu nur: Jeder Körper ist anders. Da kann man nicht alle Menschen auf der Welt mit einer Rechengleichung gleich machen. Das Individuum wird dabei nicht beachtet.



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Genauso finde ich den BMI nicht gut. Er ist auch nur eine Rechengleichung, mit einer Zahl als Ergebnis und beachtet keineswegs das Individuum Mensch. Laut meines BMIs bin ich stark Adipositas gefährdet. Soll bedeuten, dass ich kurz vor der Fettleibigkeit wäre.

“Da kann ich ja nur mal laut auflachen.”

Klar bin ich fülliger als viele andere Menschen, habe meine Speckröllchen und mein Schwabbel an den Beinen. Aber Erstens fühle ich mich nicht dick oder ernähre mich ungesund, Zweitens konnte mir mein Arzt bestätigen, dass ich rundum gesund bin und meine Werte im grünen Bereich sind.

Oder nehmen wir Max als anderes Beispiel. Sein BMI sagt, dass er im unteren Feld der Normalgewichtigen ist und kurz davor steht, untergewichtig zu sein. Selbst da kann ich nur laut auflachen. Max ist trainierter Triathlet und natürlich schlank. Aber er ist weder mager, noch irgendwie unterernährt. Also leg die Rechenformel weg, und berechne dir lieber deine ganz eigene Wohlfühlformel. Eine Mischung aus Essen und Sport ist da für mich die Beste.

Essen ist das Stichwort

Essen. Kurz bevor ich diesen Artikel geschrieben habe, war ich beim Dönermann um die Ecke und habe mir Döner, Pommes und Cola light geholt. Und ich habe kein schlechtes Gewissen dabei. Wieso auch? Ich liebe Pommes. Wieso sollte ich dann darauf verzichten? Die esse ich ja auch nicht jeden Tag. Sondern nur mal ab und zu, wenn mich der Fraß auf Pommes überkommt. Und so oft hab ich den dann auch nicht.

Aber ich weiß ganz genau, wenn ich mir das leckere Essen wie Pommes, Schokolade und Eis verbieten würde, würde mein Heißhunger nur in die Höhe schnellen und es wäre unerträglich für mich darauf zu verzichten. Und dann macht das alles ja auch kein Spaß mehr.

“Also gönne ich mir lieber ab und zu die ein oder andere Leckerei und esse diese bewusst!”

Außerdem würde ich mit kaum oder weniger Essen gar nicht klar kommen. Seitdem ich Sport mache, ist eher das Gegenteil der Fall. Ich esse viel mehr als vorher. Und ich brauche das auch. Wenn ich nichts essen würde, hätte ich am nächsten Tag gar nicht mehr genug Kraft, um die nächste Trainingseinheit zu schaffen. Außerdem krieg ich mega schlechte Laune und werde unerträglich, wenn ich nichts zu essen bekomme. Also ist es auch besser für alle Beteiligten, wenn ich was zu essen bekomme. Und ich liebe leckeres Essen!

Fit trotz zu vielen Kilos

Nach dem Essen war ich schnell duschen. Ich komme aus dem heißen Dampf heraus und betrachte mich im Spiegel. Ich sehe eine große Frau, die Speckröllchen am Bauch und kräftige Oberschenkel, mit gratis Dellen und Rissen hat.

Aber sollte ich mich deswegen hässlich fühlen? Wieso? Wer sagt mir, dass diese Dinge nicht schön sein können?

Die Werbung?

Die Modebranche?

Die sozialen Medien?

Instagram?

Muss ich aussehen wie ein mageres Supermodel oder wie eines dieser Fitnessmädels, die sich nur von irgendwelchen Shakes ernähren? Ich denke kaum.

Weder die Werbung, noch die Modebranche kennen mich. Und dennoch wollen die mir vermitteln, dass ich schlank und dellenlos sein muss – nur dann bin ich schön. So dachte ich bisher auch immer. Bis ich angefangen habe Sport zu machen.

Ich habe zwar schon 12 kg abgenommen, bin aber immer noch nicht schlank. Das dauert halt auch. Wenn ich zu schnell abnehmen würde, wäre das auch gar nicht so gut für den Körper. Außerdem mache ich nicht Sport um abzunehmen, um schlank und schön zu werden.

“Ich mache Sport um mich wohl zu fühlen. Um mich selbst zu mögen.”

Nicht um irgendwelchen Idealen hinterherzuhecheln. Abnehmen ist dabei zwar ein schöner Nebeneffekt, aber nicht mein Hauptziel. Mein Ziel ist es, irgendwann mal einen Ironman zu schaffen. Welchen Körperbau ich dabei haben werde, weiß ich jetzt noch nicht. Aber egal wie. Mit genug Training werde ich den auch schaffen.

Mit Sicherheit auch mit ein paar mehr Kilos auf den Rippen.



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