In weniger als einer Woche ist es soweit. Dann steht meine dritte Mitteldistanz in diesem Jahr an. Der erste Wettkampf im Ausland. Eine Weltmeisterschaft. Unfassbar und unvorstellbar, aber bald fliege ich los.
Berufliche Neuordnung
Vor genau drei Wochen habe ich meinen Einstieg ins Berufsleben geschafft. Seitdem hat sich viel verändert. Abgesehen von den Stunden, die ich in meiner neuen Arbeitsstelle verbracht habe, musste ich verschiedene Angelegenheiten bzgl. Steuern, Krankenkasse, Versicherungen etc. abklären. Eben all das, was auf einem zukommt, wenn man ins Berufsleben einsteigt. Anfangs war es schwierig alle Dinge unter einen Hut zu bekommen und nichts zu vergessen. Denn neben meiner Hauptbeschäftigung habe ich zudem am See als Rettungsschwimmerin gearbeitet, Kinder- und Privatschwimmtraining gegeben sowie selbst trainiert.
Dazu wollte ich meine sozialen Kontakte natürlich nicht vernachlässigen und auf Familienfeiern erscheinen. Zwischendrin kam dann der Schlaf leider etwas zu kurz. Aber ich habe es so gut es ging gemeistert und kann mich jetzt langsam auf den Auslandstrip freuen.
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Arbeiten, Training und Regeneration
Durch die vielen neuen Dinge, die nun auf mich zugekommen sind, war es eine große Herausforderung das Training adäquat durchzuziehen. Es erforderte sehr viel Disziplin.
Doch ich hatte mein Ziel vor Augen und wusste genau, was ich erreichen wollte. Meine Intention war es von Beginn an anzugreifen und den Wettkampf mit einem lockeren Laufgefühl zu beenden und zu schauen, inwiefern drei Mitteldistanzen in diesem Jahr meinen Körper geschwächt oder gestärkt haben.
Außerdem war es mir wichtig den Wettkampf zu genießen. Denn eine gute Platzierung konnte ich nicht erwarten, da ich aufgrund meiner Laufverletzung, die dritte Disziplin vernachlässigen musste. Deshalb verschob ich schwerenherzens ein paar Einheiten und ließ 1-2 Laufeinheiten ausfallen.
Es war nicht einfach unter den neuen Umständen zu trainieren und den Fokus dabei nicht zu verlieren. Allerdings kann ich euch sagen, es funktioniert Arbeit, Freunde und Training unter einen Hut zu bringen.
Bei diesen vielen verschiedenen Baustellen kam leider auch die Regeneration zu kurz. Ich musste darauf achten genügend Schlaf zu bekommen, mich ausgewogen zu ernähren (nicht zu wenig und auf keinen Fall Fast Food) und den Stress so gering wie möglich zu halten. Nicht leicht, wenn auch die Wochenenden aus weiteren Wettkämpfen, Feiern und Trainingseinheiten bestanden. Ich rief mir des Öfteren in den Kopf, dass ich lediglich zwei bis drei Wochen durchhalten und mir einen genauen Organisationsplan erstellen muss. Danach kann ich in den USA eine erholsame Taperingwoche, in der ich meinen Kopf und Körper auf den Wettkampf vorbereite, vollziehen, und bekomme die nötige Regeneration.
Noch mehr Wettkämpfe
Trotz der neuen Orientierung in meinem Leben und des knappen Zeitplans konnte ich die olympische Distanz in Rodgau (Ligawettkampf) zufriedenstellend über die Bühne kriegen. Die erste und zweite Hessenliga starteten in einer eigenen Startgruppe. Ich konnte rund 800m an zweiter Stelle verharren und mich danach noch weiter vorarbeiten. Somit bin ich erstmals als Erste aus dem Wasser gekommen und als Erste in die Wechselzone gelaufen, was mich überglücklich machte. In der Wechselzone überholten mich zwei Mädels und die windige Radstrecke konnte ich auf dem vierten Platz verlassen. Beim Laufen hatte ich ein lockeres Gefühl und war aufgrund des wenigen Lauftrainings mit meinen 48 Minuten sehr zufrieden. Letztendlich konnte ich den Wettkampf auf Platz acht beenden und mit der Mannschaft Platz zwei belegen sowie die Tabellenführung der ersten Hessenliga übernehmen. Es war einfach grandios!
Akklimatisierung
Um mich adäquat in Chattanooga akklimatisieren zu können, werde ich früher anreisen. Um genau zu sein: fünf Tage früher. Somit muss ich noch das Rad einchecken und am nächsten Tag in die USA fliegen. Ich habe diesen Zeitraum gewählt, da es zeitlich aufgrund meines neuen Berufes sowie dem Teamrennen optimal gepasst hat. Zudem möchte ich durch den Jetlag gut genug ausgeruht sein, mich an die Temperaturen gewöhnen, die Strecke anschauen und einen Überblick über das Wettkampfgeschehen bekommen. Nach der Weltmeisterschaft werde ich bis Orlando reisen und mir mit einem Mietwagen die Gegend anschauen und die restlichen Tage mit meinem Freund genießen.
Ich freue mich auf die kommende Zeit, die auf mich zukommt, und auf die neuen sportlichen Erfahrungen, die ich sammeln werde. Ich möchte die Weltmeisterschaft genießen, Spaß haben und versuchen, das Beste aus meinem Körper herauszuholen – auch wenn es bereits das Ende meiner Saison ist.
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