Samstag Morgen 9 Uhr. Ich wache auf, wälze mich ein paar mal hin und her und schaue die Tagesschau auf meinem iPad. Frühstücke ausgiebig und überlege mir, was ich heute so machen könnte. Genug Aufgaben stehen an: Die Wohnung sauber machen, für die Uni lernen, schreiben, an Ideen weiterarbeiten, mein Buch weiterlesen, meine abonnierten Zeitschriften endlich mal lesen, meine Freunde könnte ich auch mal wieder treffen. Und mein Training steht auch fest auf dem Plan. Ich entschließe mich, erstmal etwas im Internet zu surfen, interessante Artikel zu lesen und auch das eine oder andere YouTube Video zu gucken. Mittag Essen, ein Kaffee trinken und noch irgendwas machen. Abendessen, Nachtisch… Wo genau ist der Tag jetzt hin?! Obwohl ich doch so viele Dinge machen konnte, habe ich dann doch irgendwie nichts davon geschafft.
Zu viel Zeit? – Hätte, sollte, könnte
Jetzt stellt sich die Frage: Warum hab ich von den ganzen Aufgaben nichts geschafft? Nicht mal den Sport, der auf der Tagesordnung stand, habe ich gemacht!
Problem #1: Ruhe nicht genießen können
Unser Körper und Geist sind ganz sensible Dinge und keine Maschinen. Zusätzlich sind sie untrennbar miteinander verbunden: So wirkt sich geistige Ermüdung auf den gesamten Körper aus. Wir fühlen uns schlapp und sind müde. Genauso ist das Denkvermögen bei körperlicher Erschöpfung verringert. Beide Teile müssen miteinander harmonieren und auf einem ähnlichen „Ermüdungslevel“ sein. Ist ein Teil müde, reißt es den anderen mit.
Es kann also sein, dass entweder der Körper oder der Geist einfach müde sind. Durch eine anstrengende Arbeitswoche, Krankheit oder Stress. Irgendwann ruft einer der Beiden nach einer Auszeit – und diese müssen wir auch zulassen. Und noch einen Schritt weiter: Wir müssen sie auch genießen können. Denken wir immer wieder an die anderen Aufgaben, die erledigen können, können wir uns nicht richtig entspannen und die Auszeit nutzlos. Nur wenn wir uns bewusst auf die Ruhezeit einlassen, kann sich unser Geist und unser Körper ausruhen, regenerieren und für die kommenden Tage und Aufgaben neue Kraft sammeln.
Problem #2: Unstrukturierter Tag
Natürlich kann es auch ein ganz anderer Grund sein, warum ich nichts geschafft habe. Startet man ohne Struktur und Ziel in den Tag, so irrt man herum, ohne irgendwas richtig zu machen. Man verliert sich in Kleinigkeiten und Sinnlosem.
Man schiebt die Dinge innerhalb des Tages immer weiter nach hinten. „Ach, ich hab doch noch den ganzen Tag vor mir – dann kann ich ja noch die Folge gucken“. „Ist ja noch so viel Zeit heute, kann ich später machen“. Und zack, ist der Tag rum und nix ist erledigt. Kommt dann doch mal ein Gedanke an die ausstehende Arbeit, wird es nicht besser. Der innerliche Druck steigt, weil man ja noch was machen will und noch nichts gemacht hat. Zusätzlich sinkt die Lust, die Aufgaben zu bewältigen gefühlt exponentiell.
Eine Lösung ist naheliegend und doch recht schwer: Plane dir deinen Tag am Abend vorher. Was für Aufgaben willst du wann erledigen morgen? Setze dir feste Termine und ToDos und halte sie ein. Genauso wie wenn du einen Freund triffst oder auf die Arbeit gehst. Somit weißt du bereits am Morgen, was du machen willst und wie der Tag abläuft. Du hast klare Regeln, an die du dich halten willst. Dennoch ist es am Anfang echt schwer, sich an seinen freien Tagen selbst Regeln zu geben und diese einhalten zu wollen. Natürlich macht es auch hier die Routine: Umso regelmäßiger du dir Termine für freiwillige Dinge setzt, desto leichter wird es dir fallen.
Problem #3: Falsche Aufgaben
Ein weiteres Problem könnte die Aufgabe selbst sein. Aufgaben, die regelmäßig wiederkehren, wie etwa die Wohnung sauber machen, kennen wir. Wir kennen den Umfang der Aufgabe, und auch, was das Ziel ist. Das ist bei den Meisten vermutlich eine Routine: Jede Woche samstags wird alles geputzt. Für wiederkehrende, ungeliebte Aufgaben hilft dies super: Schaff dir eine Routine – und erledige sie regelmäßig. Wie auch schon bei der Terminsetzung oben, wird es dir leichter fallen, umso regelmäßiger und wissentlicher du es machst.
Eine zweite Hilfe können SMARTe Ziele sein. Diese Ziele sollen nach dem definiert werden, wofür SMART steht: spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert. Das Ziel „Buch lesen“ ist nichts von den Punkten. Ein SMARTes Ziel wäre: „Von meinem aktuellen Buch ‚The Secret‘ möchte ich bis heute Abend 18 Uhr mindestens 20 Seiten gelesen haben“. Ich weiß genau, was ich lesen will, wie viele Seiten und bis wann ich es lesen will. Es ist attraktiv und gleichzeitig realistisch, weil ich weiß, wie viele Seiten ich lesen kann und will.
Wenn du mehr über SMARTe Ziele lernen willst, schau mal in der Ziele im Fokus-Serie nach.
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Fazit
Es muss natürlich nicht genau eines der oben genannten Probleme sein, sondern auch eine Mischung aus allen. Zusätzlich können auch weitere körperliche Aspekte unser Empfinden, Motivation und Tatendrang stark beeinflussen. Hier müssen wir auf unser Körpergefühl hören und uns kennen lernen.
Es hilft, sich die Aufgaben zu strukturieren, einzuteilen und zu planen. Dies ist nicht immer einfach und besonders in der ersten Zeit alleine schon eine größere Herausforderung. Aber umso häufiger man dies übt, desto einfacher und besser wird man. Aber denk dran: Der Körper braucht nicht immer eine Aufgabe. Ruhephasen und Auszeiten sind für den Körper genauso wichtig, um sich neue Kräfte zu sammeln.
Vielen Dank an Kevin Dooley für das Bild unter der CC BY 2.0 Lizenz.
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