Sport zusammen mit dem eigenen Hund zu betreiben erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Der Möglichkeiten sind dabei schon fast keine Grenzen gesetzt. Gibt man in eine Suchmaschine den Begriff “Hundesport” ein, erhält man unzählige Treffer und wird von der Vielfalt fast erschlagen. In diesem Artikel möchte ich dir einige Hundesportarten vorstellen und Tipps geben, worauf du achten solltest. So wird der gemeinsame Sport für euch beide zu einem tollen Erlebnis!
Vorraussetzungen für den gemeinsamen Sport
Egal für welche Hundesportart man sich entscheidet, es gibt einige wichtige Dinge die man beachten muss. Der Hund sollte körperlich gesund und ausgewachsen sein. Viele Sportarten gehen extrem auf die Gelenke und das kann bei einem noch nicht voll ausgewachsenen Hund bleibende Schäden verursachen. Dies macht sich vielleicht nicht sofort bemerkbar, kann aber im höheren Alter zu dauerhaften Beschwerden führen. Auch bei Übergewicht des Hundes sollte man erst über eine Diät nachdenken, als sofort mit dem Sport zu beginnen.
Stelle dir die Frage: Ist die Sportart, die ich für meinen Hund anvisiere optimal? In der Anatomie sagt man die Funktion bestimmt die Form. Das bedeutet, dass man sich erst die Körperform anschaut und daraus ableitet, für welche physiologische Bewegung der Hund sich eignet. Wie raumgreifend sind seine Bewegungen, wie ist die Form der Läufe, des Rückens etc.? Berücksichtigt man diese körperlichen Voraussetzungen nicht, hat das unweigerlich Erkrankungen des Bewegungsapparates zur Folge. Manche Hunde eignen sich z.B. fürs Joggen (lange Läufe), sind aber wiederum ungeeignet für Agility (hohe Sprünge) oder andere Sportarten.
Im Zweifel sollte man seinen Tierarzt/Tierärztin um Rat fragen oder je nach gewählter Sportart mit erfahrenen Hundetrainern sprechen.
Joggen mit Hund
Joggen mit Hund ist die einfachste Variante des Hundesports. Leicht zu erlernen und man benötigt nicht viele Hilfsmittel. Wahrscheinlich ist dies auch für viele der erste Schritt in Richtung Hundesport. Man joggt selbst schon eine Weile und möchte gerne den eigenen Hund mitnehmen. Hier sollte man sich zu Beginn eine gute Joggingleine zulegen, welche über einen Bauchgurt für dich und eine flexible, dehnbare Leine für deinen Hund verfügt. Wichtig ist auch ein Geschirr, denn das herkömmliche Halsband ist zum Joggen vollkommen ungeeignet, weil eventuelle ruckartige Bewegungen den Hund strangulieren könnten.
Worauf muss ich achten?
Das Wichtigste zuerst, dein Hund darf niemals mit vollem Magen joggen gehen! Die letzte Mahlzeit sollte etwa zwei Stunden zurück liegen und auch während des Laufs bitte keine Leckerli geben. Andernfalls könnte dies eine Magendrehung zur Folge haben, welche im schlimmsten Fall tödlich enden kann. Starte die erste Joggingeinheit langsam und behalte deinen Hund im Auge. Auch wenn du bereits regelmäßig joggen gehst, für deinen Hund ist das Ganze noch total ungewohnt. Als Erstes sollte man seinem Hund ein wenig Freiraum zum Schnüffeln lassen und damit er sein Geschäft verrichten kann. Danach kann es los gehen!
Wähle zum Schonen der Gelenke deines Hundes am besten Wald- oder Wiesenwege. Asphalt- oder Schotterstrecken können unter Umständen zu Verletzungen an den Pfoten führen. Nach dem Lauf sind die Pfoten auf eventuelle Fremdkörper zu kontrollieren und gegebenenfalls mit Pfötchenbalsam einzucremen.
Gerade bei hohen Temperaturen, ist die Tageszeit zu der ihr gemeinsam Joggen geht extrem wichtig. Als Faustregel sind 20 Grad anzusehen. Alles was wärmer ist, tut dem Hund nicht gut – auch nicht mit einer ausreichenden Wasserzufuhr. Hier ist es besser entweder früh am Morgen oder spät am Abend joggen zu gehen.
Damit auch der Spaß bei deinem Vierbeiner langfristig gegeben ist, solltest du bei größeren Strecken immer wieder kurze Pausen einlegen, damit dein Hund schnüffeln und sich erleichtern kann. Auch auf die regelmäßige Zufuhr von Wasser ist zu achten. Im Idealfall wählt man die Laufstrecke so, dass ihr an Flüssen oder Teichen vorbei kommt.
Agility, Canicross & Co.
Reicht einem das reine Joggen mit Hund nicht mehr aus, so gibt es viele weitere Sportarten, die deinen Hund auslasten und Spaß machen. Am bekanntesten sind wohl Agility, Canicross, oder Mantrailing. Noch nie gehört? Kein Problem! Hier eine kurze Beschreibung dieser tollen Hundesportarten:
- Agility bedeutet übersetzt aus dem Englischen „Flinkheit“ oder „Gewandtheit“ und entstand ursprünglich 1977 in England. Voraussetzung ist eine harmonische Zusammenarbeit von Hund und Mensch und ein guter Grundgehorsam des Hundes. Der Hund durchläuft bei Agility einen aus zwischen 12 und 20 Hindernissen bestehenden Parcours. Mögliche Hindernisse sind z.B. Hürden, Laufstege und Wippen, eine Slalomstrecke und feste Tunnel sowie Stofftunnel, Reifen oder Weitsprunghindernisse. Der Parcours muss innerhalb einer vorgegeben Zeit durchlaufen werden wobei der Hundebesitzer seinem Hund mit seiner Körpersprache und Hörzeichen zu verstehen gibt, was er zu tun hat.
- Canicross ist quasi eine Erweiterung vom Joggen mit Hund und wurde von Tiermedizin-Studenten 1988 in Frankreich entwickelt. Canicross ist ein Querfeldeinlauf (Cross-Country), bei dem der Sportler mit seinem Hund durch ein spezielles Geschirr und eine flexible Zugleine verbunden ist. Der Hund läuft voraus und unterstützt und beschleunigt seinen zweibeinigen Kollegen dabei sowohl im flachen Gelände als auch bergauf. Anders als beim Joggen, wird beim Canicross in einem sehr viel schnelleren Tempo gelaufen (Ø Geschwindigkeit ca. 16 km/h oder schneller). Hier darf der Hund ausnahmsweise mal richtig an der Leine ziehen.
- Mantrailing ist Sport und Spaß für Hund und Halter, wobei der ausgezeichnete Geruchssinn der Vierbeiner bei diesem Sport eine große Rolle spielt. Beim Mantrailing folgt der Hund dem Geruch einer Person, z.B. der abgestorbenen Hautpartikel eines Menschen, die er beim Laufen verliert. Da jeder gesunde Hund mit einem fantastischen Geruchssinn ausgestattet ist, ist Mantrailing für jede Rasse und jedes Hundealter geeignet. Die benötigte Ausrüstung ist relativ simpel. Ein Geschirr, eine Schleppleine und ein neutrales Plastiktütchen für die Duftprobe der zu suchenden Person reichen völlig aus.
Es gibt noch unzählige weitere Sportarten für Hunde. Jede einzelne hier aufzuführen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen.
Fitnessübungen mit Hund
Joggen ist nichts für dich und du möchtest dich keinem Hundesportverein anschließen? Es gibt auch die Möglichkeit deinen Hund in deine täglichen Fitnessübungen mit einzubeziehen. Einzige Voraussetzung ist, dein Hund hat einen guten Grundgehorsam und weiß was er tun soll. Wenn du ihm die benötigten Kommandos erst einmal beigebracht hast, wird das Workout zusammen viel mehr Spaß machen!
Ausfallschritte (Lunge Walk) oder der beliebte Unterarmstütz (Plank) sind hervorragende Übungen für zuhause. Hier kann dein Hund entweder durch deine Beine laufen (Lunge Walk) oder er kann es sich je nach Größe und Gewicht beim Planken auf deinem Rücken gemütlich machen. Dies sorgt für einen zusätzlichen Schwierigkeitsgrad. Beim Gassigehen mit deinem Hund, kannst du Übungen wie z.B. Dips an einem liegenden Baumstamm oder Liegestütze (Sit-ups) einbauen. Wie beim Planken sorgt das zusätzliche Gewicht des Hundes für einen höheren Schwierigkeitsgrad.
Dies sind nur einige Übungen die man hervorragend zusammen mit seinem Hund ausführen kann. Man muss nur ein wenig kreativ sein und schon fallen einem neue Variationsmöglichkeiten ein!
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