Der Umzug ist geschafft und ich wohne endgültig in Frankfurt. Nächste Woche fange ich meine neue Stelle als Erzieherin an und versprühe eine angenehme Vorfreude.
Wer meine letzten TriLife Artikel über Disziplin gelesen hat, weiß: Bei mir ist momentan nicht so viel los in Sachen regelmäßig Sport treiben, um sich auf einen Triathlon vorzubereiten. Eher das Gegenteil war der Fall und ich verbreitete eher eine Stimmung von „boah kacke, ich finde Sport machen echt blöd!“ anstatt „Geil man, ich werde beim Laufen immer schneller!“. Ein Kumpel hat mich dann letzte Woche glücklicherweise darauf hingewiesen und das ich mir doch mal wieder Erfolgserlebnisse schaffen sollte. Doch das war leider leichter gesagt als getan.
Rauf auf den Sattel und rein ins Becken
Dienstag begab ich mich auf mein Fahrrad und radelte meinen neuen Arbeitsweg entlang. Wider meiner Erwartungen hat mir das Rad fahren sogar richtig Freude bereitet! Die Sonne schien, ich war gut gelaunt und war in meiner neuen Heimat unterwegs. Das einzige was den Spaßfaktor zu Beginn gemindert hat, war eindeutig der Gegenwind. Doch umso länger ich fuhr, umso mehr genoss ich den Wind um meine Ohren und das ich mich anstrengen musste, dagegen anzufahren. Endlich macht mir Anstrengung wieder Spaß. Auf dem Heimweg forderte ich mich selbst heraus und fuhr so schnell wie ich konnte nach Hause – mit einer neuen Bestzeit auf diese Distanz!
Dann habe ich mir für Donnerstag fest vorgenommen schwimmen zu gehen! Die Wetterbedingungen waren perfekt: Es war nicht heiß (also weniger los im Schwimmbad) und Gewitter waren auch nicht gemeldet. Die paar Schauer, die gemeldet waren und sich ab und zu mal blicken ließen, beeindruckten mich auch eher weniger. Meine Schwimmtasche war gepackt und losging’s.
Eine schwimmende Tomate
Ich fühlte mich gut. Nein wirklich. Es ist zwar schon zwei Monate her, dass ich das letzte Mal richtig geschwommen bin, trotzdem hatte ich keine Angst davor wieder ganz am Anfang starten zu müssen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich das Schwimmen noch drauf hatte. Also schwamm ich schnurstracks und in einem angenehmen Tempo los – und war schon nach den ersten fünf Minuten komplett aus der Puste und hätte da am liebsten schon wieder aufgehört.
Doch ich dachte mir „Nix da!“. Jetzt war ich schon im Wasser, komplett nass von oben bis unten, der Eintritt ist auch gezahlt, jetzt musste ich das auch ausnutzen. Also nahm ich mir vor, nicht mehr durchzupowern, sondern nach jeden 100 Metern intensivem Brustschwimmen 20 Sekunden Pause zu machen. Und siehe da! Nach circa 15 Minuten, war ich warm und konnte viel besser durchhalten als zu Beginn. ZACK! – das Schwimmen machte auf einmal unheimlich Spaß!
Erfolgserlebnis Nummer 1: Ich merkte, dass ich nichts verlernt hatte. Meine Zeit war noch die gleiche wie im Mai und die Technik vom Brustschwimmen habe ich auch nicht vergessen.
Sommerregen im Schwimmbad
So schwamm ich weitere 100 Meter Intervalle mit anschließenden Pausen. Auf einmal zogen mächtig schwarze Wolken am Himmel auf. Ich hoffte inständig darauf, dass es kein Gewitter war. Das war es dann auch glücklicherweise nicht. Es war Platzregen vom feinsten! Ich zog im Becken so schön meine Bahnen und auf einmal wusste ich nicht mehr wo oben und unten war! Unten war das Wasser vom Schwimmbad und von oben kam der Regen, der einem auch kaum Möglichkeit zum Luft holen ließ. Ich schluckte Unmengen an Wasser. Das alles klingt jetzt vielleicht, als wäre ich im nächsten Moment voll angepisst und frustriert aus dem Becken gestürmt – doch genau in dem Moment machte mir das Schwimmen am meisten Spaß. In den kurzen Pausen streckte ich mein Gesicht gen Himmel und genoss die fetten Tropfen, die auf mein Gesicht prasselten.
Check my skills
Während den letzten 20 Minuten wollte ich nochmal wissen, was in mir steckt – oder eher in meinen Armen. Ich nahm mir vor, nun 200 Meter durchzuschwimmen und danach erst eine Pause zu machen. Viermal bin ich dann am Ende 200 Meter geschwommen. Immer mit der gleichen Zeit: 6:21 Minuten. Ja, so lange brauche ich nun mal. Ich bin Keine, die krault, sondern Brust schwimmt – und das immer noch nicht perfekt. Also feiere ich eben mehr ab, dass ich viermal die gleiche Zeit schwamm. Das ich durchgehend in der Lage war, die Zeit zu halten und auf meinen Körper zu hören und darauf zu vertrauen, dass ich das kann.
Erfolgserlebnis Nummer 2: Wenn ich erst mal warm bin, kann ich richtig gut schwimmen. Außerdem kann ich mich gut einschätzen und mein Tempo beibehalten, ohne schneller oder langsamer zu werden.
Was ich mir für das nächste Schwimmtraining vornehme: Ich werde mehr auf meine Haltung des Kopfes und der Hüfte achten. Die ist nämlich immer noch nicht optimal. Aber dafür trainiere ich ja.
Jetzt heißt es erst mal: Erfolge feiern!
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