Du bist auf der Suche nach einer Triathlon Uhr für das Training und den Wettkampf? Viele Hersteller bieten diverse Modelle mit den unterschiedlichsten Funktionen. Wir helfen dir, dass du das Modell findest, dass perfekt zu dir passt.
Inhalt des Artikels
Immer wieder bekomme ich die Frage, welche Triathlon Uhr denn die Richtige ist. Doch die Antwort ist leider nicht so einfach, wie man erwarten mag. Denn es gibt nicht die eine perfekte Uhr für alle – jeder Hersteller bietet diverse Modelle mit unterschiedlichen Funktionen und auch Preisen an.
Das beginnt bei ganz einfachen Uhren, als reine Stoppuhr mit der Möglichkeit einen Puls-Brustgurt zu verbinden für unter 40 Euro. Es endet beim Top-Modell mit den neuesten Funktionen, besten Materialien und hochwertigem Design für knapp 1000 Euro. Und da natürlich mehr Funktionen immer besser sind, empfehle ich dir die 1000 Euro Uhr… 😉
Warum du eine Triathlon Uhr brauchst
Egal ob Anfänger oder Profi-Athlet, eine Sportuhr, die ideal auf deine Wünsche angepasst ist, macht nicht nur Freude, sondern bringt dich auch im Training weiter. Sie kann dich durch dezente Hinweise zum Training motivieren, dir während dem Training hilfreiche Informationen liefern, sodass du nicht zu intensiv oder zu locker trainierst und nach dem Training kannst du die Daten zur Auswertung nutzen.
Tipp
Was dir der Puls beim Sport bringt und wie du ihn nutzt, erfährst du hier.
Dennoch musst du das Training selbst bestreiten und der technische Begleiter ist eben nur das: ein Stück Technik, das dich unterstützen kann – wenn du es richtig anwendest. Das bedeutet also auch, dass es nicht unbedingt die beste und teuerste Uhr für den Sport sein muss – denn all die Informationen musst du erst einmal verstehen und dann auch eine Konsequenz daraus herausziehen können.
Fragst du erfahrene Triathleten nach der besten Triathlon Uhr, werden immer die Top-Modelle der größten Hersteller genannt. Doch brauchst du die auch? Dazu musst du dir selbst erst einmal einige Fragen beantworten, bevor du einen Haufen Geld bezahlt.
Arbeitest du dich durch diesen Artikel, weißt du am Ende, welche Hersteller es gibt und wo sie sich unterscheiden. Dies ist wichtig, damit du genau die Uhr (und das System dahinter) hast, die du brauchst. Es wäre schade, wenn du schon nach kurzer Zeit feststellst, dass deine neue Uhr nicht das leistet, was du wirklich brauchst.
Die Anforderungen an deine Triathlon Uhr
In den letzten Jahren ist der Begriff “Wearable” immer populärer geworden. Dies ist ein Überbegriff für alle technischen Geräte, die wir am Körper tragen können – das kann unsere Sportuhr sein, genauso wie ein Hörgerät oder ein Herzschrittmacher. Das ist wichtig zu wissen, denn dir werden auch Activity oder Fitness Tracker als Wearables verkauft, um die es in diesem Artikel explizit nicht geht. Sie bieten kaum Funktionen und sind so für das Training oder den Wettkampf untauglich.
Wir richtigen unseren Fokus auf Uhren, die für den Sport gemacht sind: sie haben andere Anforderungen, und bieten mindestens die Funktion zum Aufzeichnen und Auswerten der Aktivitäten. Auch geht es nicht um reine Uhren zum Schwimmen, Radfahren oder Laufen. Mit ihnen kannst du natürlich auch andere Sportarten betreiben, doch bieten sie dir dafür keine angepassten Funktionen und Anzeigemöglichkeiten.
10 Fragen, die dir helfen deine passende Triathlon Uhr zu finden
Beginnen wir bei dir. Bevor du dich weiter mit Triathlon Uhren beschäftigst, solltest du dir zuerst folgende Fragen stellen, um herauszufinden, was du wirklich brauchst. Nimm dir hierfür ruhig ein paar Minuten Zeit und schreibe sie auf ein Stück Papier – je genauer du sie beantwortest, desto einfacher wird dir die Entscheidung später fallen.
- Wo stehst du aktuell?: Beginnst du gerade erst mit dem Sport, hast du schon irgendwelche Wettkämpfe bestritten oder bist du schon mehrere Jahre Ausdauersportler? Kommst du von einem anderen Sport und hast du da bereits Erfahrungen mit dem Aufzeichnen und Auswerten des Trainings?
- Welches Vorwissen besitzt du?: Machst du schon Sport, seitdem du Laufen kannst und hast dich immer schon mit der besten Technik und dem Optimieren deiner Fähigkeiten beschäftigt oder bist du ganz neu dabei?
- Wo möchtest du hin?: Was ist dein Ziel? Möchtest du Sport machen, um fit zu werden und zu bleiben, um abzunehmen, an Wettkämpfen aus Spaß teilnehmen oder ist dein großer Traum einmal bei der IRONMAN Weltmeisterschaft auf Hawaii zu starten?
- Wie lange möchtest du den Sport machen?: Sei hierbei ehrlich zu dir selbst – kannst du dir vorstellen den Sport jahrelang zu machen oder möchtest du erst einmal reinschnuppern und schauen, ob das alles überhaupt etwas für dich ist?
- Was sind deine Probleme?: Hast du Probleme dich zum Sport zu motivieren oder freust dich auch nach wochenlangem harten Training auf die kommende Einheit? Wurden bei dir Herz- oder Kreislaufprobleme festgestellt und darfst du nur mäßiges Training absolvieren?
- Hast du Lust auf Zahlen?: Bist du eher die Person, die sich jedes Diagramm anschaut, versteht und Schlüsse daraus zieht? Oder bist du jemand, der vor langweiligen Graphen davonrennt? Hast du schon eine Vorstellung, welche Informationen du aufzeichnen willst? Weiter unten erfährst du, welche Funktionen und Informationen es gibt.
- Was soll deine neue Uhr können?: Du hast dir sicherlich schon einige Gedanken gemacht, was deine neue Triathlon Uhr können soll. Sei es während dem Training die Strecke aufzeichnen, den Puls am Handgelenk messen oder sich mit deinem neuen Leistungsmesser am Fahrrad verbinden.
- Willst du die Uhr in der Freizeit tragen?: Manche tragen ihre Sportuhr, auch wenn sie keinen Sport machen und sogar beim Schlafen. Möchtest du das auch? Soll sie in deiner Freizeit weitere Informationen über deinen Körper sammeln, wie den Puls, Schritte, gelaufene Stockwerke und Schlafverhalten oder wird es eine reine Uhr für das Training und den Wettkampf?
- Hast du ein Smartphone?: Möchtest du deine Uhr mit dem Smartphone verbinden? So kannst du deine Aktivitäten auf dem Smartphone planen und auswerten und auch auf Online-Plattformen hochladen, um sie zu teilen und am Computer zu analysieren. Möchtest du, dass deine neue Triathlon Uhr Benachrichtigungen von deinem Smartphone anzeigt, um so das Smartphone seltener aus der Tasche zu ziehen?
- Hast du einen Trainer?: Wirst du bereits von einem professionellen Trainer betreut oder möchtest du dich in Zukunft von einem trainieren lassen? Hast du einen Trainingsplan, der sich automatisch an dich und deine absolvierten Aktivitäten anpasst?
Hast du diese 10 Fragen beantwortet, kannst du schon erahnen, wohin deine Reise gehen wird. Jetzt bist du aber bereit, um dir einen Überblick über das Angebot zu machen und zu entscheiden, was du brauchst.
Hersteller und Baureihen
Zuerst möchte ich dir die größten und bekanntesten Hersteller von Triathlon Uhren vorstellen. Sie bieten alle verschiedene Baureihen an, die unterschiedlichen Ansprüchen gerecht werden wollen.
Garmin
Garmin, ursprünglich für Navigationssysteme bekannt, hat sich in den letzten Jahren zum bekanntesten Hersteller für Sportuhren aller Art entwickelt. Für (angehende) Triathleten bieten sie drei Baureihen. Sie sind alle in den neueren Versionen als Rund-um-die-Uhr Begleiter nutzbar, wobei sie hauptsächlich in der Funktionsvielfalt für den Sport und dem Design unterschieden werden.
- Garmin Forerunner: Bei diesen Modellen steht die Technik und der Sport im Vordergrund, weniger das Design. Umso größer die Zahl (Garmin Forerunner 30 vs. Garmin Forerunner 935), desto größer ist der Funktionsumfang. Jedoch sind nicht alle Forerunner-Uhren auf Triathlon ausgelegt.
- Garmin fēnix: Zur fēnix Baureihe gehören Sportuhren in höchster Qualität, Design und Funktionsumfang. Sie sind sportlich elegant und können zu jedem Anlass in der Freizeit getragen werden. Zudem bieten sie den Funktionsumfang der größten Forerunner-Uhren.
- Garmin vívoactive: Sie ist die Einsteigerreihe der drei Uhren, wobei hier der Fokus auf den Smartwatch-Funktionen liegt und nicht auf den Sport – trotzdem erfüllen sie auch höhere Funktionsansprüche. Wir haben für dich die Garmin Vivoactive HR getestet.
Alle Garmin Uhren kommunizieren mit externen Geräten über ANT+- einem Standard, um zwischen Geräten zu kommunizieren. Der große Vorteil: es können gleichzeitig mehrere Uhren oder Radcomputer mit einem Sensor verbunden werden. Hierzu findest du weiter unten unter Fortgeschrittene Funktionen noch mehr Informationen. Mit dem Smartphone wird die Uhr via Bluetooth verbunden.
Polar
1982 brachte der finnische Hersteller Polar die erste Sportuhr mit kabelloser Herzfrequenz-Messung auf der Markt. Heute bietet Polar drei Produkt-Serien an, die sich auf unterschiedliche Leistungsniveaus konzentrieren.
– Polar A-Serie: Sie ist die Lifestyle Variante, um fitter zu werden. Der Fokus liegt auf Gesundheitsbewusstsein und Motivation zum Sport.
– Polar M-Serie: Die M-Serie richtet sich an Sportler, die regelmäßig trainieren und auf das Smartphone während dem Training verzichten wollen.
– Polar V-Serie: Die Profi-Serie von Polar bietet den größten Funktionsumfang für das Triathlon Training und den Wettkampf. Sie ist die einzige Baureihe, die sich explizit an Triathleten richtet.
Polar Uhren kommunizieren über den Bluetooth Standard mit externen Sensoren. Hierzu findest du weiter unten unter Fortgeschrittene Funktionen noch mehr Informationen.
Suunto
Auch Suunto ist in Finnland Zuhause. Suunto bietet für Triathleten die Ambit3 Reihe an, sowie deren Nachfolger die Spartan Reihe. Beide Produktreihen werden in drei unterschiedlichen Ausführungen angeboten. Der Unterschied der beiden Produktreihen befindet sich hauptsächlich im Farbdisplay und den Smartwatch Funktionen.
- Suunto Spartan Trainer: Die Einsteiger-Variante bietet den geringsten Funktionsumfang der Baureihen. Jedoch ist der Funktionsumfang bereits bei dieser Variante auf einem sehr hohen Niveau. Das Gehäuse besteht vollständig aus Plastik.
- Suunto Spartan Sport: Die mittlere Variante ist aus hochwertigeren Materialien gefertigt und somit robuster. Zudem besitzt sie ein barometrischen Höhenmesser und einen Kompass.
- Suunto Spartan Ultra: Die Highend Variante besteht aus einem Touchscreen-Saphirkristall-Display und je nach Variante aus Titan oder Edelstahl. Sie ist in diversen Designausführungen verfügbar und bietet nur noch im Detail Unterschiede zur Suunto Spartan Sport.
Die Ambit3 Varianten ähneln denen der Spartan-Reihe. Die Ambit3 Sport ist ähnlich der Spartan Trainer und die Ambit3 Peak entspricht ungefähr der Spartan Ultra.
Suunto Spartan Uhren kommunizieren über den Bluetooth Standard mit externen Sensoren. Hierzu findest du weiter unten unter Fortgeschrittene Funktionen noch mehr Informationen.
TomTom
Auch der Navigationshersteller TomTom bietet mehrere Sportuhren für uns an. Diese sind auf dem neuesten Stand der Technik – jedoch ist die Zielgruppe nicht der ambitionierte Triathlet, der sein Training bis ins Detail analysieren möchte.
- TomTom Spark: Sie ist eine Einsteiger-Uhr, welche den Fokus auf Fitness legt, sich jedoch nicht auf eine Sportart beschränkt.
- TomTom Runner 3: Die Laufuhr von TomTom unterscheidet sich kaum von der Spark, jedoch bietet sie einen Trainingsmodus für Läufer an. asd
- TomTom Adventure: Die passendste Uhr für Triathleten, da sie einige weitere Funktionen für das Schwimmen mitbringt.
TomTom Uhren kommunizieren über den Bluetooth Standard mit externen Sensoren. Hierzu findest du weiter unten unter Fortgeschrittene Funktionen noch mehr Informationen.
Timex
Timex ist ein Armbanduhrenhersteller aus den USA. Er bietet für uns Ausdauersportler zwei Varianten an, wobei diese nicht mehr mit den anderen Herstellern mithalten können. Ich führe sie dennoch auf, da Timex besonders vielen Alt-Triathleten noch bekannt ist und du davon hören könntest.
- Timex Ironman Run: Die Run-Variante ist für reine Läufer bestimmt, jedoch ist sie grundsätzlich auch für das Radfahren und Schwimmen geeignet.
- Timex Ironman GPS: Bietet deutlich mehr Informationen auf dem Display und ist die Variante für Triathleten.
Die Uhren von TIMEX kannst du nicht mit dem Smartphone verbinden und somit das Training nur auf der Uhr auswerten.
SIGMA Sport
Der deutsche Hersteller SIGMA Sport ist eher bekannt für seine Fahrradcomputer, doch bietet auch er einige Sportuhren an. Ähnlich wie bei Timex, sind diese jedoch schon in die Jahre gekommen und können mit den anderen Anbietern kaum mithalten.
- SIGMA PC26: Ist die “Highend” Variante – sie ist für Freizeitsportler ausgelegt und bietet einige Funktionen, um sich während dem Training zu informieren und motivieren.
- SIGMA PC25: Ist die nächst kleinere Variante und für Fitnesssportler ausgelegt.
Uhren von SIGMA Sport kannst du nicht mit dem Smartphone verbinden. Deshalb musst du dein Training im Anschluss auf der Uhr auswerten.
Plattformen und Mobile Apps
Nachdem du nun die bekanntesten Hersteller kennst, solltest du wissen, dass zumindest die ersten vier auch eigene Plattformen und passende Smartphone Apps anbieten. Sie helfen dir dein Training zu planen und zu analysieren und auf einfache Weise in sozialen Medien und anderen Trainingsplattformen zu teilen. Jedoch haben alle Plattformen einen anderen Schwerpunkt.
Sie sind essenziell für die Triathlon Uhren, die sie anbieten, da du hierüber (bzw. über die zugehörige Smartphone App) deine Uhr aktualisierst, Daten überspielst, langfristig speicherst, die Trainings analysierst und deine Leistung mit anderen Anbietern und sozialen Netzwerken, wie Strava, TrainingPeaks und Facebook teilen kannst.
Garmin Connect – der Allrounder
Garmin bietet für seine Geräte die Plattform Garmin Connect an. Hier steht die Planung und Analyse der Trainings und der Gesundheit im Vordergrund. Die Plattform bietet dir die meiste Freiheit in Sachen Analyse, Planung und Anbindung zu externen Anbietern.
Es stehen dir auch einige Community Funktionen zur Verfügung, um dich mit Freunden zu verbinden, Aktivitäten zu teilen und virtuelle Wettkämpfe zu veranstalten.
Polar Flow – Community und Teilen
Bei Polar Flow steht nicht die Analyse im Vordergrund, sondern die Community und das Teilen der Aktivitäten. So kannst du deine Aktivitäten mit Videos nacherleben, andere User auf der ganzen Welt folgen und deren Fortschritt beobachten.
Polar Flow steht dir mit einigen Funktionen beratend zur Seite und du kannst auf einem Grundniveau dein Training planen.
Suunto Movescount – Deine Moves direkt in die Community
Movescount ist eine Mischung aus Community und Trainingsplanung. Deine Aktivitäten, die “Moves”, kannst du planen und mit Routen verbinden, im Nachhinein analysieren und mit Freunden teilen.
TomTom Sports – Der Motivationsbooster
TomTom Sports im Web und als App ist dein Motivator und Trainer in einem. Während des Tages bekommst du Motivationsbooser, um mit dem Training zu beginnen. Nachdem du dein Training absolviert hast, bekommst du Feedback zu deiner Leistung.
Die Funktionen im Überblick
Gehen wir nun ins Detail und schauen uns die möglichen Funktionen deiner neuen Triathlon Uhr an. Dabei kommen wir wieder zurück zu den Fragen am Anfang: Wo stehst du aktuell, wo möchtest du hin, was möchtest du erreichen und welche Funktionen wünschst du dir? Mache dir deine Antworten nochmal klar, bevor du weiterliest.
Ich unterteile die Funktionen in fünf Bereiche:
- Grundlegende Funktionen für den Sport: Hier geht es um Funktionen, die (fast) jede aktuelle Triathlon Uhr unterstützen und die du nutzen kannst, um dein Training grundlegend aufzuzeichnen und zu analysieren.
- Fortgeschrittene Funktionen für den Sport: Sind Funktionen und Metriken, die du nicht unbedingt am Anfang brauchst, jedoch für fortgeschrittene Athleten oder Zahlenjunkies interessant sein können.
- Motivation und Unterstützung: Neben all den Zahlen, soll dich deine Uhr zum Sport motivieren? Einige Uhren helfen dir, dich mehr zu bewegen.
- Smartphone Anbindung und Smartwatch-Funktionen: Wenn du deine Triathlon Uhr auch in der Freizeit trägst, wäre es doch schön, wenn sie dir Notifications vom Smartphone angezeigt, genauso wie deine Schritte und deinen aktuellen Puls – oder?
- Multisport und Wettkampf: Bist du der Wettkampf-Typ und möchtest auch mal an der Startlinie stehen? Dann schau dir die Funktionen an – sie helfen dir während dem Wettkampf oder wenn du mehrere Sportarten hintereinander trainieren möchtest (sogenanntes Wechsel- und Koppeltraining).
Grundlegende Funktionen für den Sport
Die meisten modernen Triathlon Uhren bieten GPS und Pulsmessung am Handgelenk an. Somit benötigst du keine externen Geräte, um die wichtigsten Parameter zu tracken.
Die Pulsmessung am Handgelenk ist nicht so genau, wie mit einem Brustgurt, jedoch für den Einstieg ausreichend. Durch deine Herzfrequenz kannst du bereits erste Erkenntnisse über deine Leistung erlangen.
Tipp
Möchtest du mehr zur Herzfrequenz-Messung erfahren? Dann findest du im Artikel über den Puls beim Sport noch viele weitere interessante Informationen.
Das GPS nutzt deine Uhr für diverse Dinge. Zum einen zeichnet es deinen Standort aus, wodurch du im Anschluss auf einer Karte sehen kannst, wo du entlang gelaufen oder gefahren bist. Zudem kann dir die Uhr deine Geschwindigkeit oder das Tempo während dem Training anzeigen. Manche Uhren bieten eine Funktion, um dich wieder an den Startpunkt zu navigieren, falls du dich verlaufen hast.
Bereits aus diesen Werten lassen sich viele Dinge berechnen, die du weiter unten unter Motivation und Unterstützung kennenlernst.
Fortgeschrittene Funktionen
Neben den Grundfunktionen können höherpreisige Modelle durch externe Sensoren weitere Werte aufzeichnen, berechnen und darstellen.
Die Frage, ob du weitere Sensoren brauchst, hängt von deinem aktuellen Leistungsniveau und Ziel ab. Keine Frage, wenn du Fitness Athlet bleiben möchtest, der sich nicht mit der Auswertung beschäftigen möchte, dann brauchst du keine weiteren Sensoren. Möchtest du dich verbessern, dein Training optimieren und genau steuern, dann können weitere Sensoren infrage kommen. Mit der Entscheidung, ob du eine Triathlon Uhr ohne – oder mit begrenzter – Möglichkeit erwirbst, kann sich später als ein ärgerlicher Fehlkauf herausstellen.
Als ich damals vor der Entscheidung war, welche Triathlon Uhr ich kaufen sollte, wusste ich, dass ich in Zukunft mit einem Leistungsmesser auf dem Rad mein Training steuern möchte. Somit fielen viele der Mittelklasse-Uhren aus der Entscheidung und ich entschied mich für das damalige Top-Modell: die Garmin Forerunner 735XT.
Alle Sensoren werden entweder über ANT+ oder Bluetooth kabellos mit der Uhr verbunden und senden so die Daten während der Aktivität an die Uhr.
Du solltest beachten, welchen Übertragungs-Standard deine Uhr und die Sensoren unterstützen. Viele Sensoren unterstützen den ANT+ Standard von Garmin, jedoch besitzen sie kein Bluetooth. Somit kannst du diese Sensoren nur mit einer Garmin Uhr verbinden. Andersherum, kannst du Bluetooth-unterstützende Sensoren nur mit Polar, Suunto und TomTom Uhren verbinden. Einige Hersteller bieten auch Sensoren mit ANT+ und Bluetooth Schnittstelle an. Überlege langfristig, welche Sensoren (und somit Metriken) du nutzen möchtest und wie diese angebunden werden können.
Neben externen Sensoren bieten einige Uhren noch weitere Möglichkeiten. Insbesondere beim Schwimmen gibt es einige hilfreiche Funktionen, wie Bahnen zählen, Schwimmstilerkennung, Züge/Bahn und SWOLF berechnen.
Sensoren und Möglichkeiten im Überblick
Wie bereits erwähnt, gibt es diverse Sensoren und Geräte, die du mit der Uhr aufzeichnen kannst. Hier gebe ich dir einen kurzen Überblick über deine Möglichkeiten:
- Brustgurte: Neben der Herzfrequenz, bieten einige Brustgurt auch die Messung deiner Herzfrequenzvariabilität. Garmin bietet einen Brustgurt an, der neben diesen Funktionen auch noch Laufdynamik-Werte misst: Bodenkontaktzeit, Bodenkontaktzeit-Verhältnis (links-rechts), vertikale Bewegung, horizontale Bewegung, Schrittlänge und Schrittfrequenz
- Leistungsmesser für Radfahrer: Leistung, ist die erbrachte Arbeit – mit ihr kannst du sehr genau und unabhängig von dem Höhenprofil, Wetter etc. dein Training steuern. Im Profi-Radsport sind sie schon lange bekannt und für Freizeitsportler werden sie immer erschwinglicher – klare Sache: für Anfänger ist die Investition zu hoch, doch möchtest du dein Training unabhängig von der Herzfrequenz steuern, ist es das Mittel zur Wahl. Je nach Bauart liefern sie folgende Werte: Leistung, Trittfrequenz, Tritteffizienz, Links-Rechts-Balance, Pedal Smoothness und Optimal Chainring Angle.
- Leistungsmesser für Läufer: Aktuell befinden sich auch Leistungsmesser für Läufer auf dem Vormarsch. Sie bieten – ähnlich den Leistungsmessern – für Radfahrer die Möglichkeit das Training ideal und unabhängig von der Herzfrequenz zu steuern. Auch hier sind die gewonnen Werte – neben der Leistung – allenfalls etwas für fortgeschrittene Athleten oder Athleten, die ihre Lauftechnik verbessern wollen.
- Trittfrequenzsensoren: Möchtest du nicht gleich in einen Leistungsmesser für das Rad investieren, jedoch deine Trittfrequenz aufzeichnen, kannst du auch hierfür einen Sensor nutzen. So kannst du auch Trittfrequenz-Training genau durchführen, was in einem effizienteren Fahrstil endet.
Motivation und Unterstützung
Neben dem technischen Part, gibt es Uhren, die dich besonders gut zum Sport motivieren wollen und dir nach dem Training die ideale Regenerationszeit anzeigen.
Beginnen wir bei der Motivation. Hier bieten dir insbesondere Polar und TomTom die Möglichkeit personalisierte Workouts direkt erstellen zu lassen. Sie basieren auf deine Angaben und Trainingsvergangenheit. Sie geben dir vor, wie du trainieren sollst, um dein Ziel zu erreichen. Zudem erinnern sie dich regelmäßig daran dich zu bewegen oder mit dem Training zu beginnen.
Während dem Training geben dir die Uhren Informationen zum aktuell-absolvierenden Intervall und ob du gerade optimal trainierst.
Nach der Aktivität bekommst du eine Auswertung zur Effektivität der Aktivität, wirst unterstützt in der Analyse, bekommst die Zeit zur Regeneration angezeigt und eine Veränderung deiner Leistungsfähigkeit.
Smartphone Anbindung und Smartwatch-Funktionen
Da die neuen Triathlon Uhren immer mit deinem Smartphone verbunden sind, liegt es nahe, dass sie dir auch hierzu weitere Möglichkeiten bieten.
So können die aktuellen Modelle deine Notifications vom Smartphone wie neue Nachrichten oder Anrufe, das Wetter und Kalender anzeigen oder auch die Musik steuern. Darüber hinaus bietet Garmin den Connect IQ-Store an, um den Funktionsumfang deiner Uhr zu erweitern, indem du neue “Watchfaces” (andere Uhren-Designs), Datenfelder, Widgets und Apps auf deine Uhr lädst.
Zudem bieten sie meist einen Schrittzähler und eine 24/7 Herzfrequenzmessung an. Sie können deinen Puls überwachen, wenn ein Herzfrequenzmesser integriert ist, deinen Schlaf, deinen Kalorienverbrauch und dir somit Tipps geben, um deinen Tag aktiver zu gestalten.
Multisport und Wettkampf
Möchtest du mehrere Sportarten hintereinander machen, wie etwa Koppeltrainings oder Duathlon/Triathlon-Wettkämpfe, sollte deine Uhr einen sogenannten Multisport-Modus unterstützen. Denn sonst bist du zu sehr abgelenkt durch deine Uhr und kannst dich nicht auf den Sport konzentrieren. Denn durch eine Multisport-Funktion musst du nicht das Training auf der Uhr beenden, die neue Sportart auswählen und anschließend starten, sondern drückst nur auf den Rundenknopf, sodass die Uhr die nächste Sportart aufzeichnet.
Hast du hingegen keine Wettkampf-Ambitionen und möchtest die Sportarten nur getrennt voneinander machen, so ist diese Anforderung für dich irrelevant.
Auch ist es wichtig, welche Distanzen du absolvieren möchtest, denn davon abhängig ist die Akkulaufzeit bzw. besondere Funktionen zum Energiesparen. Denn nichts ist ärgerlicher, wenn die Uhr mitten im Wettkampf den Geist aufgibt und du somit keine Orientierung mehr hast, außer deinem Körpergefühl. Solange du nicht das Ziel hast einen Langdistanz Triathlon (3,8 km Schwimmen, 180 km Rad und 42 km Laufen) zu absolvieren, brauchst du bei einem voll aufgeladenen Akku jedoch kaum Angst zu haben.
Genauigkeit der Daten
Legst du hohen Wert auf genaue Daten, dann spielt für dich auch die dieser Aspekt eine Rolle. Hierbei gibt es zwischen den Herstellern größere Unterschiede – insbesondere bei der Herzfrequenzmessung am Handgelenk. Hier haben wir in einem Test feststellen können, dass die Polar M200 wesentlich genauer ist, als die Garmin Forerunner 735XT. Besonders bei kurzen Sprints oder Anstiegen kann dies einen gravierenden Unterschied ausmachen.
Design, Größe und Bedienung deiner Triathlon Uhr
Garmin hat eine eigene Produktlinie, die auf Design ausgelegt ist, genauso Suunto. Ist es dir wichtig, dass die Uhr zu jedem Outfit passt und dich rund um die Uhr sportlich aussehen lässt, dann musst du vermutlich zu einer dieser Angebote greifen.
Jedoch sind beide Varianten recht groß und für schmale Handgelenke nicht geeignet. Dafür haben beide Hersteller in den neusten Versionen auch kleinere Uhren im Angebot, zu denen du greifen solltest, falls die 50mm breite Uhr zu groß für dein Handgelenk ist.
Hingegen elementar ist die Bedienung der Uhr. Hier empfehle ich dir auf keinen Fall eine Uhr, die sich nur per Touchscreen bedienen lässt, wie es im Garmin Vivoactive HR Test der Fall ist. Es ist toll in der Freizeit die Uhr mit Wischbewegungen zu bedienen, doch im Training – oder insbesondere im Wettkampf – passiert es schnell, dass du (oder jemand anderes) sie berührt und etwas auslöst, was nicht gewollt ist. Genauso lässt sie sich nicht bedienen, ohne hinzuschauen.
Suche dir eine Uhr mit haptisch-drückbaren Tasten, die dir ein Feedback geben, auch wenn du nicht hinschaust. So kannst du die Ansicht wechseln, um danach direkt die wichtigen Informationen abzulesen, anstatt zuerst zu schauen, dann zu wischen, schauen, ob die Seite gewechselt wurde und dann die Informationen abzulesen.
Preis
Du weißt jetzt, was es alles gibt, worauf du beim Kauf achten solltest und was dir egal sein kann. Stellt sich noch die Frage des Preises.
Logisch, die Triathlon Uhren, die viele Funktionen anbieten, mit denen du die neusten Sensoren anbinden kannst und die dir unendlich viele Auswertungsmöglichkeiten anbieten, sind in der Regel teurer. Genauso die Uhren, die einen großen Wert auf das Design legen.
Doch vergiss bitte nicht, dass noch mehr hinten dran steckt: die Plattform, Mobile App, Erweiterbarkeit und Zukunftsfähigkeit. Es mag vielleicht verlockend sein, ein günstigeres Modell zu kaufen, dass deine jetzigen Ansprüche erfüllt. Doch wie sieht es in ein bis zwei Jahren aus? Wirst du da immer noch mit den Informationen und dem Funktionsumfang glücklich sein oder wirst du doch etwas vermissen?
Andersherum ist es aber auch unnötig dir die Highend-Uhr zu kaufen, wenn du nicht vorhast deine Daten bis ins kleinste Detail auszuwerten und versuchen dich zu optimieren.
Versuche mit den Antworten auf die Fragen oben und dem Wissen, das du jetzt erlangt hast, eine grobe Vorstellung deiner idealen Triathlon Uhr zu bekommen. Begebe dich anschließend bei den Herstellern auf die Suche nach der Triathlon Uhr (und der Plattform), die deinen Wünschen entspricht.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Suche und Spaß beim Training. Ich würde mich freuen, wenn du mir hier in den Kommentaren berichtest, welche Uhr du dir nun zugelegt hast.
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